Sonntag, 24. Januar 2021

Das allseits beliebte Thema „Drow“

Auf der letzten Audienz war Canidio ein Detail aufgefallen, dem ich zuerst viel zu wenig Bedeutung beigemessen hatte:

Nafreda Nadal stellt sich provokativ neben den Postboten.



Der Mann, der eine Woche zuvor das ominöse Päckchen an den Prinzen abgeliefert hatte, stand dicht bei den Drow ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Sie schienen miteinander vertraut zu sein. Das zeigte sich durch ihre Interaktion im weiteren Verlauf der Audienz.

Das Päckchen enthielt also keine Pralinen ... aber was war es dann?


Apropos Drow ...

Eines Abends zu später Stunde klopfte jemand kräftig an die Tür ... Er war ein recht hartnäckiger Besucher, wie es schien. Canidio war gerade alleine im Atelier.

Pierre McCloud: Ich klopfte schon ein paar Mal an und nichts geschah. 
Canidio Arai: Oh, das tut mir leid.. ich hoffe es war nichts Schlimmes.. *atmet kurz durch* Wie kann ich euch helfen?
Pierre McCloud: Nein, nichts Schlimmes. Könntet Ihr eine Nachricht an euren Gatten weiterleiten?

Eine Nachricht wollte er nicht direkt übermitteln. Aber er meinte, es sei sehr dringend und ich würde ihn in der Taverne finden. 

Pierre McCloud: Ich muss mit ihm von Magier zu Magier sprechen.
Canidio Arai grinst leicht: Ja, ich richte es ihm aus .. *sieht erstaunt zu Pierre * Ihr seid auch Magier?
Pierre McCloud: Ihr wärt noch erstaunter, wenn Ihr mein wahres Ich kennen würdet.

Was hatte er wohl zu verbergen? Ich kannte diesen Spruch bereits von Canidio. Den führte sie meist ins Feld, wenn irgendwer mit der Fähigkeit prahlte, uns Magier locker in die Tasche stecken zu können.

Der gute Mann war jedenfalls sehr redselig:

Pierre McCloud: Ich glaube, jeder hat so seine Kanten und Ecken. Aber mein Lebenswandel wäre wohl für eine Gefährtin zu gefährlich, da mir einige nach dem Leben trachten. 

Canidio kam nicht umhin, ihm unsere Hilfe anzubieten. 

Pierre McCloud: Nun wie gesagt, Ihr seid klug. Bewahrt euch das. Es wird euch schützen und helfen. Aber sagt, so wie hörte, treiben hier eine Horde Drow ihr Unwesen?
Canidio Arai: Dies werde ich bestimmt. Es hat schon oft, Elyion und mich geschützt.  *atmet kurz durch und seh mich um * Ja, da habt Ihr richtig gehört. Es sind Drows in diesem Land. Ich mag sie nicht wirklich... aber das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. 
Pierre McCloud: Nun, ich denke, die wenigsten haben was für sie übrig. Aber nicht alle sind gleich. Eine meiner engsten Verbündeten ist ein ausgestoßene Drow. Ihre Umgangsformen lassen zuweilen zu wünschen übrig, aber im Kampf ist sie dafür um so gewandter.


Als mir Canidio von dem Gespräch erzählte, da keimte in mir ein Verdacht hoch: Womöglich war er selbst ein Drow?! 

Pierre McCloud: Nun, ich muss eine Verbündeten und Freunde sehr genau wählen, sonst würde ich schon unter den Toten wandeln. 

Mit der ausgestoßenen Drow-Verbündeten hatte ich vor einiger Zeit bereits Bekanntschaft geschlossen. Ich war jedenfalls davon überzeugt, dass sie es nur gewesen sein konnte. Ihr Name war Emma und sie hatte zum damaligen Zeitpunkt jemand gesucht. Offensichtlich hatte sie ihn auch gefunden. 

Den Namen des Mannes hatte ich bisher noch nicht herausgefunden. Canidio meinte, sie hätte sein Gesicht bereits auf einer der Audienzen gesehen. Aber wenn er sich nur als Mensch getarnt hatte, dann wusste ich, wer da auf mich wartete.

Es war zwar schon über ein Jahr her. Aber ich erinnerte mich noch dunkel, wo ich es in meinen Aufzeichnungen finden würde. Mein Kopf brauchte nur einen kleinen Denkanstoß und dank meiner Notizen sprang die innere Schublade auf.

Und tatsächlich: Nach der Beschreibung Canidios konnte er nur der Erzmagier aus Sshamath sein.

Pierre McCloud: Nun will ich mich euch ebenso vorstellen: Khaliizi a sariya, hoher E'spdon der Stadt Sshamath. Aber nennt mich Pierre. Das für eure Zungen einfacher.

Irgendwie erinnerte er mich an meine jüngeren Jahre. Damals redete ich auch immer so geschwollen daher wie ein alter Guru, der noch halb in anderen Sphären schwebt.

Sein Anliegen an mich betraf offensichtlich die Drow. Vielleicht wusste er etwas darüber, was Nafreda plante? Eigentlich kannten wir ja ihren Plan: Sie beanspruchte das Elbenland für sich. Nur die Umsetzung war uns noch nicht ganz so klar. 

Den Prinzen schien sie ja schon mal mit irgendetwas in der Mangel zu haben, und laut Canidio, hatte sie auch ein Auge auf die frisch eingetroffene Fürstin geworfen. Aber das konnte ich mir auch fast selber denken.

Hoffentlich finde ich Pierre bald ...

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