Donnerstag, 1. April 2021

Ein ziemlich unfairer Handel

Nach der Vorbereitung der Entsteinerungstinktur ging ich Richtung Marktplatz, um die Waldhüterin zu treffen. Canidio war schon vorausgegangen, weil sie noch etwas anderes zu erledigen hatte. Ich hatte die Jungfer eigentlich vorm Bürgerhaus vermutet, aber sie stand mit ihrem Pferd inmitten einer kleinen Gruppe nahe der Kirche. Anna, Canidio, John und Val waren mit dabei und unterhielten sich scheinbar über etwas sehr Wichtiges.


Wie mir Canidio später erzählte, hatte das Dämonengold, das Sir John von Lady Val vor ein paar Tagen im Schlosshof bekommen hatte, einen ganz gemeinen Haken. 

Firehand Val: Ach da fällt ein John..., das Gold, John, es bringt euch Unglück, solltet ihr euch nicht an das Wort halten, dass ihr dem Magier und seiner Gemahlin gabt. 
John Blacky schaut zu Lady Firehand: Ich glaube nicht an solchen Firlefanz.
Firehand Val lacht: "Gut, dann versucht es. Aber ihr habt das Gold angenommen richtig?"
John Blacky: Von euch?
Firehand Val: Ja, das von mir *grinst* das meine ich. *Was ich John nicht sage, ist dass es Dämonengold ist und daran ist immer eine Bedingung geküpft. Erst dann wird man frei vom Fluch*
John Blacky: Das kann sein, nur ich bin nicht verflucht. Was soll sich da lösen? *grinst*


Mitten in diesem Gespräch kam ich dazu und der erste Satz von Lady Val ließ mich hellhörig werden. 

Firehand Val: Na, die Bedingung dem Magier gegenüber. 
Canidio Arai: Vielleicht solltet ihr nicht vergessen, dass es Zeugen gibt, die dabei waren *leise und ernst Richtung John sagt*
Firehand Val nickt dem Magier zu: Nun denk daran, John, wenn ihr das Gold ausgebt. *deutet zum Magier*


Ich ahnte schon, worum es ging. Zur Sicherheit hakte ich aber nochmal nach.

Bluemoon Sweetrain: John behauptet, dass mein Pferd stinkt *sagt empört*
Canidio Arai murmelt so, das Elyion nur es verstehen kann: John scheint so zu tun wollen, als habe er das Gold von Val nicht bekommen. 
Elyion Arai: Oh... Halunke...*murmelt*


Nebenbei erzählte ich der Waldhüterin noch, dass wir mit dem Entsteinern des Einhorns bald loslegen könnten. Da musste ich schnell ein paar Schritt zurückweichen. Lady Val hatte irgend etwas mit Sir John vor.

Firehand Val deutet an, dass alle außer John etwas zurück gehen sollten, streckt dann die Hand aus  und pustet in Johns Richtung. Ein übler Gestank verbreitet sich: "Das stinkt, John, riecht ihr es?"
Elyion Arai hält sich vorsichtshalber die Nase zu.
John Blacky: Ihr blast den Gestank des Gaules umher!
Canidio Arai hält erst einmal dir luft an
Bluemoon Sweetrain hält sich auch die Nase zu.
Canidio Arai knurrt nun: Es ist sicher nicht Blues Pferd.
John Blacky: Sicher doch.
Canidio Arai: Nein, es ist nicht Blues Pferd! *härter sagt*
John Blacky: Doch ist es.
Bluemoon Sweetrain schnuppert am Pferd und zuckt die Schultern.


Sir John schien für Canidio wohl wie ein rotes Tuch zu sein. Immer wenn er aufkreuzte, hatten sich die beiden in der Wolle. Der Seefahrer war nicht bereit einzulenken. Obwohl Lady Val und Canidio ihm aufzeigten, dass es eine andere Ursache hatte. Es war im Grunde eine sinnlose Diskussion, aber keiner der drei Kampfhähne gab nach. 

Das wahre Opfer war wohl der arme Gaul von der Waldhüterin. Fury hieß das Pferd, wie ich später von der Jungfer in Erfahrung brachte. Sie musste dann bald nach Hause, denn am nächsten Morgen wollte sie früh raus. Just in diesem Moment tauchte auch der Statthalter auf.

Bluemoon Sweetrain: Morgen muss ich früh zur Bärenjagd, Sir Primus begleitet mich ja.
Elyion Arai: Oh.. gutes Gelingen.
Primus Caproni verzieht das Gesicht.


Diese Aufgabe gefiel dem Statthalter natürlich gar nicht. Er musste wahrscheinlich wieder den Lockvogel spielen und dabei tüchtig die Beine in die Hand nehmen. Eine wirklich merkwürdige Jagdmethode.

Elyion Arai: Ah so.. ist das Thema mit dem Gestank beendet?
John Blacky: Ohja *zieht die frische Luft  ein*
Elyion Arai: Und was ist nun mit dem Kristall? *Kopf schief hält und John mit den Augen fixiert*
John Blacky: Der Preis hat sich erhöht. Es sind anderer Käufer aufgetaucht. 
Elyion Arai verschlägt es kurzfristig die Sprache.


Ich versuchte ihm mit etwas Gold zu ködern. Aber das juckte den Mann herzlich wenig. Da wollte der Halunke doch tatsächlich 5000 Goldtaler haben! Ich meinte zu dem Halsabschneider, dass man davon glatt das ganze Schloss kaufen könne. Das war vielleicht etwas übertrieben, aber manch Adliger hatte in seinem ganzen Leben noch nie soviel Geld gesehen!

Firehand Val sagt halblaut: "Hmmmm.....mein Vater liebt solch verdorbene Seelen!"

Mit Sicherheit besaß John den Kristall selbst und versuchte herauszuschlagen, was nur ging! Vor längerer Zeit hatten wir zwei Barren Gold ausgemacht, aber nun wollte er umgerechnet zwölf Barren Gold. Das schlug dem Fass wirklich den Boden aus!


Firehand Val: Heisst das, John, ihr brecht euer Wort?
John Blacky: Sagte ich das? Ich lebe vom Handel. Vergesst das nicht.
Firehand Val: Ja aber ihr vergesst, dass Sir Elyion das nie bezahlen kann! Das heisst, dass ihr ihm nie den Kristall geben werdet, weil ihr eine solche Forderung stellt! Nein, ihr brecht nicht euer Wort, aber ihr macht es Sir Elyion unmöglich, solch eine Summe aufzubringen.
John Blacky: Also ich besorge den Kristall bis Ende der nächste Woche. Wer am meisten zahlt, bekommt ihn. So einfach ist das. Jedenfalls für mich.Wir werden uns am Kontor treffen.
Canidio Arai: Hattet ihr das uns nicht schon einmal versprochen? Und jetzt sind Wochen darüber vergangen, John.


Der Halunke war berühmt dafür, dass er jeden übers Ohr haute. Es war also kein Wunder, dass er es auch jetzt versuchte. Der würde nie den Kristall rausrücken und mit Sicherheit auch noch das Geld einsacken. Vielleicht hatten wir mit Lady Val eine Chance. Sie schlug vor ihre beiden Brüder zu den Verhandlungen mitzubringen. Auf jeden Fall hatte sie auch Hintergedanken dabei.


Firehand Val: Gut, ich komme zu euch auf die Insel aber ich bringe meine beiden Brüder mit, wenn ihr nichts dagegen habt, John?
John Blacky: Ihr könnt sie mitbringen.
Firehand Val: Überlegt noch einmal, John, bevor ihr nochmal uns die Gewähr gebt, zu euch zu kommen.
John Blacky: Ich habe keine Angst und ihr wollt was ...
Firehand Val: Och ich nichts,aber meine Brüder. Die wollen die Seelen der Verdammten, die sich bei euch auf der Insel verstecken. Nun, da ihr uns zum zweiten Mal die Gewähr gabt, können sich meine Brüder diese Seelen holen.
John Blacky: Soso, dann kommt ihr alleine. So sei es.
Firehand Val: Zu spät, John, ich sagte euch überlegt es euch gut.
John Blacky: Mh, dann wird der Deal wohl platzen. Entweder meine Bedingungen und das ohne Drohungen eurerseits oder lasst es.



Firehand Val: Ich habe nicht gedroht. Ich sagte nur, dass ich meine Brüder mitbringen wolle. Darauf sagt ihr, sie können kommen. Da sagte ich: "Überlegt es euch gut, bevor ihr uns nochmals die Gewähr gebt.", und ihr: "Kommt nur, ich habe keine angst."
John Blacky: Gut so sei es.
Firehand Val: Meine beiden Brüder werden sich freuen so viele Seelen zu bekommen.
John Blacky gähnt laut ohne die Hand vor den Mund zu nehmen: Ihr kommt besser alleine. Nicht das euren Brüdern etwas geschieht.
Firehand Val: *lacht laut* Meine Brü.....Brüder......Brüder etwas geschehen *lacht und hält sich den Bauch*

Danach machte sich John vom Acker und ich hoffte nur, dass Lady Val das Kind schon schaukeln würde. Also zwölf Goldbarren waren wirklich ein ziemlicher Batzen ... und wer konnte schon so viel Gold aufbringen?


Firehand Val: Keine Angst, ich werde ihm einen Ablasshandel vorschlagen, wenn er seine Leute retten will. 
Elyion Arai: Na ob das hilft? Der würde doch sogar seine Seele verkaufen ... der Gauner.
Firehand Val: Nun er wird nicht der erste sein aber auch nicht der Letzte der seine Seele verkauft.
Canidio Arai: ja das stimmt leider.. sonst könnte ich nur noch eines versuchen.. aber es könnte sehr schmerzhaft werden für ihn
Elyion Arai: Man kann ihm jedenfalls nicht trauen. Er ist der schlimmste Halunke, der mir je untergekommen ist. Na, gut, ich vertraue mal darauf, dass Ihr die Sache schon hinbekommt.
Firehand Val: Das werde ich. Meine Brüder und mein Vater lieben solche Seelen, verdorben bis ins Mark.



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