Donnerstag, 13. Januar 2022

Schnitzeljagd, um die Welt zu retten ...

Die einen gingen baden, die anderen grasten Carima ab, um die Welt zu retten. Jeder war also emsig mit irgendwas beschäftigt. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mit der Unterwassergruppe auch nicht tauschen wollen, aller Wunder zum Trotz. Ich hasse Wasser ..., nicht nur weil es nass ist, sondern auch dank der unliebsamen Erfahrungen ...

Drum stapfte ich lieber mit meinem „Sternenauge“ durch Carima, um auch noch die restlichen zwei Anomalien aufzuspüren. Aber es war wie verhext! Das Gerät zeigte mir zwar zwei Risse im Gefüge an, nur nicht wo. Stundenlang irrte ich querfeldein und fand nichts! Die magische Armillarsphäre war hoffentlich nicht kaputt?!

Irgendwann, so ungefähr am späten Vormittag, da fing mein „Sternenauge“ auf einmal zu glühen an! Es war wohl ein wandernder Riss? Ich war zugegebenermaßen überrascht. Neugierig folgte ich der Bewegung und da tauchte es plötzlich vor mir auf ...

„Canidio?!“, rief ich aus und meine Kinnlade klappte gen Boden! Sie wusste ungefähr, wo sie mich finden würde und hatte mir eine Brotzeit mitgebracht. Aber ein Lebewesen, das eine Anomalie in sich trug? So was hatte ich mein Lebtag noch nicht gesehen! Und wieso ausgerechnet Canidio?!

Ich brauchte tatsächlich ein paar Minuten um mich wieder zu fangen. Canidio hielt mich schon für völlig verrückt, als ich mit meinem Gerät prüfend um sie herumtigerte. Warum war mir das denn nicht gleich aufgefallen?

Zwei verschiedene „Ichs“ aus zwei Welten waren zu einer Person verschmolzen, und da sich die beiden Canidios nur durch ein paar Kleinigkeiten voneinander unterschieden, hatte ich mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrochen.

Die erste Sache, die mir aufgefallen war, lag schon ein paar Tage zurück. Es geschah an dem Abend, als wir uns ein paar Glühweine hinter die Kehle gekippt hatten. Canidio mied sonst jegliches berauschendes Getränk. Aber an diesem Abend becherte sie einen nach dem anderen und zu meinem großen Erstaunen musste ich sie nicht einmal nach Hause tragen.

Dann war da noch etwas anders: Mein Barfuß-Fetischistin trug auf einmal Stiefel! Unter den bodenlangen Kleidern war mir das nie aufgefallen. Ich wagte es nicht, noch mehr Diskrepanzen zu ermitteln. Canidio musste schleunigst wieder die Alte werden! Sonst würde sie und ihr anderes „Ich“ in Kürze das Zeitliche segnen. Das konnte ich natürlich nicht zulassen.

Doch wie trennt man zwei miteinander verschmolzene Persönlichkeiten? „Mit Feuer!“, würde der Schmied jetzt krähen. Natürlich war Canidio mein Goldstück. Aber die Persönlichkeiten wie Schlacke vom Gold zu trennen, war eine blöde Idee. Ich wollte Canidio ja nicht braten! Eine andere Lösung musste her. Ich musste irgendwie die Resonanz der beiden unterbrechen. Aber wie? Gegen Abend kam mir dann die zündende Idee ...

Fasern der Samenkapseln von Hagebutten in den Stiefeln! Manch einem mag jetzt ein goldenes „Hä?!“ über dem Kopf leuchten, also nenne ich mal den umgangssprachlichen Namen: Juckpulver! Um ganz sicher zu gehen, dass ihr altes „Ich“ zum Vorschein kam, bereitete ich noch einen kleinen Umtrunk mit einem Magnesiumsalz vor, umgangssprachlich auch Bittersalz genannt. Schmeckt scheußlich und fördert den ausgiebigen Besuch des Lokus.

Die Details der Geschichte lasse ich mal lieber außen vor. Das darf Canidio gern selbst erzählen. Das Ergebnis war, wie zu erwarten, spektakulär: Meine Frau wurde sich wieder ihrer selbst bewusst und mithilfe des Gerätes schickte ich ihr anderes „Ich“ in die parallele Welt zurück. 

Es blieb also nur noch eine Anomalie übrig und die prangte doch tatsächlich über dem Eingang des Schlosses! Schon wieder so ein dämliches Schild. Moment mal ... das hatte ich doch bei unserer Reise durch die Welten gesehen?! Ein Schauer lief mir über den Rücken. Das Wappen kam aus dem Carima in der Lennard und Nafreda die Herrschaft an sich gerissen hatten! Nicht auszudenken, wenn diese Welt mit der unsrigen verschmolz ... Es würde das dunkle Zeitalter anbrechen!

Ich gab mir also alle Mühe, diese Anomalie zu beseitigen. Es erwies sich jedoch schwieriger als gedacht. Dieses Wappen hatte sich wie eine kleine Zecke in unserer Welt festgebissen. Ein stetiger Energiewechsel innerhalb des Risses sorgte dafür, dass sich beide Welten regelrecht aneinander klammerten.

Erst ein gezielter Schnitt der Energieströme löste das Inanderfließen beider Realitäten und der Riss konnte danach erfolgreich geschlossen werden. Leider gab es ein paar kleine Erschütterungen und ich hoffe inständig, dass die Teller in der Schlossküche heil geblieben sind.

Innerlich stellte ich mir vor, Levi wegen dem ganzen Ärger zu vierteilen. Es verschaffte mir tatsächlich eine gewisse Genugtuung. Ich sollte ihm auf alle Fälle mal die Levi-ten lesen.

Elyion Arai wendet sich zu Levi, flüstert: Und was ist nun mit dem Gefüge ...hm?
Leviathan Blackadders: Im Moment scheint es wieder stabil zu sein. Wenn wir Glück haben, passiert nichts mehr außer...
Elyion Arai hebt die Faust drohend: Mit Euch hat man nur Ärger an der Backe.
Canidio Arai verengt die Augen: Außer was?
Leviathan Blackadders: Die Göre kann nichts. Dann könnte noch was kommen oder zu wenig, aber das soll uns heute nicht den Abend stören.
Elyion Arai sieht Levi fragend an: Was..?
Leviathan Blackadders: So ein verschwundener See oder ein verschwundener Dieb... Kleinigkeiten.


Waren meine Bemühungen, die Risse zu verschließen, vielleicht umsonst gewesen?

Elyion Arai sieht Levi knurrig an: Und was ist mit Euch? Könnt Ihr da nichts machen?
Leviathan Blackadders: Ich bin doch schon lange tätig geworden.
Elyion Arai: Ja... das Gefüge zu zerbröseln.. sehr gute Arbeit. Wirklich. *knurrt*
Leviathan Blackadders: Und solange Ihr noch Euren Hut habt, wird schon nichts passieren. Wie gesagt, ich kann es arrangieren Euch wieder da hin zurückzubringen, wo wir waren. Aber ich werde da nicht mitkommen und knieend vor der Megäre mein Leben fristen!

Elyion Arai: Ihr wisst schon, dass ich momentan nicht über die geballte Kraft verfüge. *leise rüberknurrt*
Canidio Arai knurrt nun: Da geht keiner von Euch beiden mehr hin oder ich folge Euch einfach. 
Leviathan Blackadders: Sicher,  aber Ihr seid es, der mich rügt, dass ich Euch aus der Situation geholt habe. *schaut Ely an* Alles hat einen Preis!

Ich hatte natürlich keine Lust erneut auf den Knien vor Nichneven zu rutschen. Aber hätte es nicht eine andere Lösung geben können?

Elyion Arai: Ihr solltet wenigstens einen Plan B haben ... wenn die Vase zerbricht, dann auch ordentlich Leim haben, um sie wieder zu kleben.
Leviathan Blackadders: Plan B? *lacht leise* Erst muss Plan A abgearbeitet werden und dann reden wir über Plan B.

Elyion Arai: Die Welt geht den Bach runter, aber wir leben. Das sind ja wirklich tolle Aussichten.
Leviathan Blackadders: So hoch war der Preis auch nicht. Sonst wären wir nicht mehr hier.
Canidio Arai schüttelt den Kopf: Nein, das müsst Ihr Euch nicht gefallen lassen... Nur schade, dass sie gerade ihre Wunden zu pflegen scheint. 
Elyion Arai: Aber das Weltengefüge wegen uns zwei so zu schaden. Das ist ein zu hoher Preis in meinen Augen.
Leviathan Blackadders: Ich hoffe sehr, dass die große Wunden hat *knurrt* Ein Fehlen von Elyion in dieser Welt wäre verheerend. Dann spielt ein zerbrochenes Gefüge keine Rolle mehr.

In Levis Augen war die Welt wohl verloren, wenn ich nicht mehr da wäre. Also war der „Weltenbruch“ doch gar keine so üble Lösung. Oder?

Elyion Arai: Was ist, wenn Nichneven es wieder versucht ... erneut? Wollt Ihr dann das Leben vieler Welten opfern? Aber ich habe ja noch den Stab von Val, der könnte uns wenigstens zu was nütze sein.
Leviathan Blackadders: Das nächste Mal! *sein Ton wird frostig kalt und es beginnt Nebel um ihn herum zu entstehen* Das nächste Mal wird kein Zuckerschlecken werden!
Canidio Arai: Das nächste Mal hoffe ich, das ich dabei bin.. ich könnte Euch vielleicht behilflich sein.

Elyion Arai: Ich glaube nicht, dass ich eine so bedeutende Rolle spiele. Ich bin nur ein kleines Licht unter vielen. Früher vielleicht mal, aber heute ... *schüttelt den Kopf*

Ich hielt Leviathan zugegeben für ein bisschen verrückt. Warum maß er mir so viel Bedeutung bei?

Leviathan Blackadders: Und wenn Ihr *zeigt auf Cani* mit von der Partie seid, wird es gelingen *schaut zu Ely* und was Euch angeht ... *mault fast* Euer Schutz ... Wenn die Megäre sich diesen einverleibt, will ich weit weg sein. Denn ich habe zu viel riskiert und verloren um solche eine Möglichkeit zu verhindern. Denn nun sind es zwei, dessen Interesse bei ihr geweckt ist. Ich bin fast zu alt für diese Machtprobe. Aber mit meinem neuen Körper wird es gehen.
Elyion Arai kratzt sich am Hinterkopf: Mich will sie doch nur, um zu spielen.. tzz..

Leviathan Blackadders: Nein irgendetwas scheint sie von Euch abzuhalten, ich weiß nur noch nicht was. Aber ich werde es herausfinden. Ihr habt keine Ahnung was passiert wenn sie spielt ... *zeigt dann auf Elyion* ... und wenn Ihr Euer Licht noch einmal so unter den Scheffel stellt ... *droht Ely mit der Drachenklaue*


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