Bildquelle Canidio Arai |
Über die Audienz hat der Stadtschreiber schon recht ausführlich berichtet:
Und mit Canidios Elefantengedächtnis kam es mir fast so vor, als wäre ich leibhaftig dabei gewesen ...
Ich musste mich, am Audienztag, einer komplexen Meditation unterziehen, die ich schon länger vernachlässigt hatte. Magie zu beherrschen, ist schon ein besonderes Previleg, aber wenn man die Schulung von Körper und Geist vernachlässigt, kann das schlimme Folgen haben.
Wenn man nur ein paar Tage bettlägerig war, weiß man, wie schlimm das ist. Ähnlich ist es mit der Magie. Man kann nicht Kräfte beherbergen, wenn das Gefäß brüchig ist. Ein Großteil meiner Fähigkeiten ist seit langer Zeit versiegelt.
Aber ich musste dennoch darauf achten, dass ich fit genug war, den Rest auch zu beherrschen. Körper und Geist mussten ständig trainiert werden, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Ich wollte ja schließlich nicht als loderndes Inferno enden!
Aber bleiben wir lieber bei der Audienz. Die Anekdote über den Fasan mit Gräten und die Sorge des Statthalters, dass die Zwerge seinen geheimen Weinkeller leersaufen könnten, fand ich wirklich sehr erheiternd. Die Sperre am Hafen war natürlich Thema Nummer eins. Scheinbar hatte der Prinz auch schon eine Idee, wie er das Problem bewältigen konnte.
Doch auch andere Leute aus Carima hatten einen Plan, um der Drow einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die kleine Zwergin hatte es dem Prinzen schon zugeflüstert und auch der Leuchtturmwärterin waren die merkwürdigen Vorgänge nicht entgangen. Bestimmt hatte sie schon mit ihrem Teleskop einen Blick darauf geworfen.
Eine Wand an der Hafenein- und ausfahrt neben dem rechten Leuchtturm verbarg dennoch das Geheimnis recht gut. Nur das seltsame Rumoren und geschäftige Treiben ließ erahnen, dass da etwas im Gange war. Rund um die Uhr wurde gehämmert, geschraubt und gesägt. Zwerge und Menschen schienen dort etwas zu bauen.
Viele Wagen mit Steinen und Holz verschwanden hinter der Absperrung. Immer wieder sah man eine Drow umherhuschen, um das andere Ufer auszuspähen. Doch alles war geschickt verborgen und die Wachen ließen keinen durch, der nichts dort zu suchen hatte.
Man meinte, man hätte ab und zu die Lehrerin oder das Magierpaar dort gesehen. Die Leute am Hafen munkelten auch, dass man dort eine leuchtende Gestalt erspäht hätte. Sicher würde man das ungewöhnliche Bauwerk bald in Betrieb nehmen ...
Ein bisschen mehr Licht ins Dunkel bringt da der Stadtschreiber:
Die Elbenkönigin hatte sich auf der Audienz auch nur kurz blicken lassen. Das Gerangel zwischen Prinz Lennard und der Lady Elamanu hatte nun ihre Früchte getragen. Mit brastiger Stimme kündigte Hoheit Elosina das Bündnis auf und ließ die Herzogin mit offenem Munde stehen.
Das Highlight bildete wohl die Leuchtturmwächterin. Sie kam ganz außer Atem angerannt und wollte der Herzog unbedingt ihre grandiose Idee verkünden. Leider biss sie da bei der Kommandantin auf Granit und musste sich solange gedulden bis sie dran kam.
Aber dann war ihre große Stunde gekommen:
Luba vomTurm: ...darum schlage ich folgendes vor: Der Magier Elyion zieht einen Bannkreis um die Siedlung der Zwerge, so das nur noch berechtigte Personen Zutritt haben
Der Prinz fand die Angelegenheit ganz und gar nicht amüsant, versuchte sogar Lady Luba als völlig verwirrt hinzustellen. Aber die Herzogin hatte das letzte Wort und dank des guten Zuspruchs von mehreren Seiten hatte ich nun noch einen Auftrag an der Backe ...
Unterdessen brodelte das nächste Problem unter der Wasseroberfläche und sorgte für eine weitere Falte auf meiner Stirn.
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