Dienstag, 8. Dezember 2020

Ein verschollener Brief taucht auf

Ich saß grübelnd an meinem Schreibtisch und ging gerade meine Papiere durch, als mir plötzlich ein Brief in die Hände fiel. Den hatte ich ja völlig vergessen! 

Auf den ersten Blick sah er aus wie ein verschlüsseltes Pergament, geschrieben in einer fremden Sprache. Mithrandir hatte mal wieder in seiner üblichen Krakelschrift geschrieben. Man musste schon recht geübt sein, um überhaupt entziffern, was er da geschrieben hatte. Wahrscheinlich nutzte er sein Schwert als Schreibfeder ...

Sehr geehrter Sir Elyion,

wie ich feststellen muss, hatte unser Freund recht! Ich weiß, dass er euch sehr hoch schätzt. Ich komme nicht drumherum, euch doch etwas aufzuklären. Wie ich das hasse, wenn man mir diesen Part überlässt. Seisdrum. Seine Worte waren:


"Der Magiermeister schaut noch immer blauäugig aufs Meer hinaus, obwohl er das Wasser hasst! Wann wird er sich endlich herumdrehen und das Land anschehen, das er mit Leib und Seele schützt!?"

Was ist dran, werter Elyion? Ich soll aufpassen, dass ihr das Gör nicht unterschätzt! Ich habe das Gefühl, dass ihr und eure Gemahlin der Meinung seid, das junge Ding wäre eine Banalität. Nehmt sie erst, sie führt euch hinters Licht mit ihren lächerlichen Spielereien! Sie will euch in Sicherheit wiegen! Dann werdet ihr wie er, ein jähes Erwachen haben!

Desweitern ist da noch etwas, bezüglich Avalon und dem roten See. Ich hab es bisher übersehen! Doch ich bin mir jetzt sicher! Es gab einen Kampf zwischen Nichneven und Leviathan.

Dabei setzte er sein Dasein aufs Spiel um Nichneven mit aller Gewalt abzuwehren! Was er genau getan hat, kann ich nicht richtig erklären. Doch es scheint, dass er etwas angewandt hat, was sich Aura "Patiare innubere nostris exstinctum" nennt.

Ich kenne den Effekt aus seine Erzählungen. Man bringt ein vollständiges Chaos in die geordnete Magie, welche sich darauf selbst vernichtet und in der Umgebung nur wenig Spuren hinterlässt. Allerdings kann es den Tod des Magiers zur Folge haben, der von der Aura erwischt wird.

Da seine Seele nicht vergehen kann, da diese magisch an den Osstab gegekettert wurde, kann man ihn nicht so leicht vernichten. Auch wenn es den Anschein hat. Frag mich bitte nicht was das heißt! Ich bin froh wenn ich all diese Verwirrungen wiedergeben kann.

Ob das jener Stab war, den ich heimlich mal erspäht hatte?

*die Schrift wird immer schlechter zu lesen, was tut er nur*

Unser Freund hat einige Katakomben, dort liegen einige nützlich Dinge. Unter anderem weiß ich von den "Magicis Suam Incompetentiam" - Armschienen. Diese wären sicherlich nützlich. Leider komme ich nicht in die Katakomben, die Tür ist verschwunden welche den Zugang bereit hielt. Ich weiß nicht wer dahinter steckt, aber langsam verstehe ich seine Akribie in vielen Dingen, die mir teils den letzten Nerv raubten!

Sir Elyion! Ich möchte mit Nachdruck nochmals erwähnen. Seid vorsichtig! Ich möchte nicht schon wieder herumliegende Knochen aufsammeln müssen.

Hochachtungsvoll
Mithrandir Drakonus


Kopfschüttelnd ließ ich mich in den Stuhl fallen. Irgendwie konnte ich das nicht glauben! Nichneven war also wirklich Schuld an der Katastrophe mit Leviathan. Sie hatte es ja selbst gestanden.Wie konnte ich nur so blind sein?

War die Lage wirklich so ernst gewesen, dass Sir Levi so eine drastische Maßnahme ergreifen musste? Und was hatte es mit diesem Osstab genau auf sich? Klar war, dass wir auf jeden Fall möglichst bald ins Tal der Schlangen mussten, um den nächsten Schritt zu tun. Würden wir das aber schaffen, jetzt wo uns auch noch Nichneven im Weg stand?

An dem Abend, als sich alle am Suppenstand versammelt hatten, unterhielt sich Canidio mit der Kommandantin.
 
Canidio Arai: Habt ihr Nichneven eigentlich mal gesehen in letzter Zeit, Lady Anna?
Anna Carlberg: Nee, die habe ich nicht gesehen. Viellecht kommt sie Sonntag wieder?
Canidio Arai: Naja wir auch nicht. Aber seit ein paar Tagen haben wir einen Totenkopf vorm Atelier.. Elyion und ich haben ihn angezogen wie einen Weihnachtsmann.
Anna Carlberg: Das ist mir fremd. Ich weiß nicht, was ich von Lady Nichneven halten soll.


Canidio Arai leise spricht: Sie hat sich zuerst als Freund dargestellt, doch sich nun geändert und will uns nicht helfen.. eher das Gegenteil. Eigentlich hält sie sich in Avalon auf. Dort ist sie aber zur Zeit auch nirgends zu finden.
Anna Carlberg: Ich glaube, wir müssen aufpassen. Meine Wache hat zu mir gesagt, dass er gehen hat, wie Lady Nichneven mit ihrem Kopf eine Bewegung zu den Drows gemacht hat und die Drow hat mit einer Kopfbewegung geantwortet. Ich habe zu den Wachen gesagt, dass sie auf alles achten müssen.

Canidio versprach Anna auch ein Auge auf die Drow und Nichneven zu haben und dass wir im Notfall eingreifen würden, wenn sich die Lage zuspitzte ...

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ein klärendes Gespräch

Matrosen berichteten von humanoiden Drachenwesen, die plötzlich in Carima ihr Unwesen trieben und Angst und Schrecken verbreiteten. Die Bewo...