Der Winter hatte Carima immer noch in seinen Klauen und trotz der kalten Tage ging es in Carima heiß her. Die Gefahr des „Weltenbruchs“ war fast eingedämmt. Ich hoffte es jedenfalls. Wir hatten unseren Teil bereits erfüllt. Aber es gab da immer noch einen Haken: Würde Nichneven auch ihren Part erfüllen, um das Gefüge der Welten wieder in Einklang zu bringen? Wenn sie es nicht schaffte, dann waren auch alle unsere Bemühungen umsonst ...
Aber wie dem auch sei ... sich zu sehr den Kopf darüber zu zerbrechen, macht nur Kopfschmerzen. Apropos Kopfschmerzen ... Ein neuer Quälgeist machte einigen Bewohnern Carimas das Leben schwer. Der schuppige Neuankömmling quietschte vergnügt über die Berge hinweg, sodass man schon dachte, ein Hahn hätte bei seinem alltäglichen Morgenschrei einen Frosch verschluckt. Manche fingen sogar schon an, einen Schal für das vermeintlich erkältete Tier zu häkeln!
Dann war da noch die Sache mit der Meerjungfrau: Ihre Ankunft in unseren Landen ließ zarte Gemüter zutiefst erschaudern. Es wurde schon gemunkelt, dass manche Frauen ihre Männer nicht mehr aus dem Haus ließen und der Handel mit Flaschenkorken florierte wieder. Sogar die Suppenfrau am Hafen hatte ihren Verkaufsstand an die aktuelle Nachfrage angepasst.
Das „Meerjungfrauen-Menü“ - Fisch mit Möhrchen, Zwiebeln und Lauch. Mhhh, lecker ... wer kann da schon widerstehen? |
Man wartete gespannt darauf, was der Sonntagabend wieder für die Gäste bereithielt. Das Riesenpaket im Audienzsaal gab dabei sämtlichen Anwesenden Rätsel auf.
Anna Carlberg flüstert zu Blue: Was ist das schon wieder?
Bluemoon Sweetrain: Eine fahrbare Taverne?
Anna Carlberg: Ich weiß es nicht, Blue. Niemand hat mir was erzählt. *schaut etwas böse zu der Wache und flüstert zu Sir Primus* Was ist das schon wieder?
Primus Caproni zuckt mit den Schultern: Vielleicht ein Geschenk für die Herzogin oder den Prinzen?
Anna Carlberg: Vielleicht, Sir Primus.
Primus Caproni zuckt nochmal mit den Schultern: Ja, wer weiß.
Einer hatte da schon eine Idee ...
Lennard vonLemond: *flüstert zur Herzogin* Ich glaube, die Magier haben den ausgeschlüpften Drachen eingefangen und präsentieren ihn jetzt ...
Jil Cuttita leise zum Prinzen: Ja, das wärs noch - den Drachen hier im Audienzsaal.
Aber die Beschuldigten selbst zeigten sich ahnungslos. Nicht einmal die Verantwortlichen im Schloss konnten sich einen Reim darauf machen. Wie war das Ding nur in den Thronsaal gelangt?!
Geschichten Erzähler: Mit Argusaugen beobachten die Männer die Leute, damit sie dem Kasten ja nicht zu nahe zu kommen.
Elyion Arai: Was ist denn hier los? *das Aufgebot beäugt*
Canidio Arai zuckt leicht mit den Schultern: Ich glaube, das weiß keiner.
Schappschuss von Luba von links: Paul, Canidio, Elyion, der getarnte Levi |
Jil Cuttita betritt den Saal und stockt kurz als sie die große Kiste sieht, schaut kurz zu Anna und dann zu Primus.
Primus Caproni zuckt mit den Schultern.
Jil Cuttita räuspert sich: Werte Bürger, Gäste und *deutet auf die Kiste* was auch immer sich hinter dieser Kiste verbergen mag. Ich begrüße Euch zur heutigen Audienz. Kommandantin Anna, was hat es mit diesem Ungetüm auf sich?
Paul: Das werde ich Euch zu gegebener Zeit erläutern! *sagt laut*
Jeder fragte sich, was es mit diesem monströsen Kasten auf sich hatte. Aber das Rätsel sollte wohl erst später gelüftet werden. Traditionsgemäß kam zuerst die Waldhüterin mit Duftschwade vors Podest.
Bluemoon Sweetrain tritt vor und verströmt wie immer einen unwiderstehlichen Duft namens "Brise d'hiver - Winterwind, den sie den Herren dezent zuwedelt.
Primus Caproni schnuppert: Mhhh ...
Lennard vonLemond: *winkt der Jungfer wieder dezent verhalten zu und lächelt dabei*
Sharmila vonLemond beäugt Blue mit zusammengepressten Lippen.
Des Jungfers „Kalte Brise“ schien für frostige Stimmung zu sorgen. Doch sie ließ sich davon nicht beirren und berichtete von ihrem Abenteuer unter Wasser.
Bluemoon Sweetrain: Anna, Luba und ich haben die Meerjungfrau wieder gesehen. Sie hat uns auf Boote gesetzt, die von großen Walfischen gezogen wurden. *holt rasch ein Bild aus dem Rucksack* Sie führte uns in ihr Reich unter Wasser zu ihrem König ... äh ... Poposeidon heißt der, glaube ich.
Selbstportrait der Waldhüterin |
Die Herzogin war wieder skeptisch ...
Jil Cuttita tritt etwas näher, um das Bild genauer zu betrachten: Sind das da die Walfische?
Bluemoon Sweetrain: Ja Hoheit, aber sie sind ganz freundlich.
Jil Cuttita: Sie sehen nicht so riesig aus.
Bluemoon Sweetrain: Aber sie haben sooo große Zähne. *breitet übertrieben weit die Arme aus*
Jil Cuttita: Und mit diesen Fischen seid Ihr als zum Meereskönig gereist?
Bluemoon Sweetrain: Ja, wir bekamen Glaskugeln, die wir über unsere Köpfe gesetzt haben, mit Luft. Weil das Reich ist tief unter Wasser.
Jil Cuttita stutzt: Kugeln aus Glas mit Luft? Ihr wollt mir also erzählen, dass Ihr unter Wasser gereist seid ohne zu ertrinken?
Eine Meerjungfrau im Hafenbecken gesehen zu haben, schien noch einigermaßen glaubhaft. Aber ein Besuch im Meeresreich? Nein, das war völlig absurd! Jedenfalls in den Augen der Herzogin. Da half es auch nicht, dass Anna und Luba mit dabei gewesen waren. Diese Geschichte konnte nur bei einem Umtrunk mit reichlich viel Rum entstanden sein.
Bluemoon Sweetrain holt den Helm aus dem Rucksack und setzt ihn sich auf.
Jil Cuttita: In der Tat, die Kugel scheint es wirklich zu geben.
Blubb, Blubb ... |
Reichte dieser Beweis für den Wahrheitsgehalt der Geschichte wirklich aus? Oder hätte die Waldhüterin mehr Belege mitbringen sollen?!
Sharmila vonLemond blickt die sogenannte Jungfer eindringlich an und erhebt das Wort: Nun Blue, da Ihr nun schon so viel zu berichten wisst, sagt, gibt es auf dem Meeresboden auch Perlen und habt Ihr denn welche mitgebracht?
Bluemoon Sweetrain: Perlen? Habe keine gesehen *sagt schnell*
Sharmila vonLemond traut der Jungfer keinen cm über den Weg.
Die Kommandantin mühte sich die ganze Zeit, die Glaubwürdigkeit der Jungfer zu unterstreichen, aber es half alles nichts. Die Hoheiten hielten die Geschichte nach wie vor für einen Witz. Aber wie konnte man sie vom Gegenteil überzeugen? Natürlich mit einer Einladung!
Bluemoon Sweetrain: Der König Poposeidon möchte gerne, Eure Hoheit mal kennenlernen.
Jil Cuttita: Der Meereskönig will "MICH" kennenlernen?
Bluemoon Sweetrain: Ja, Hoheit.
Sharmila vonLemond zuckt mit den Schultern und sieht ihre Schwester bemitleidend an.
Lennard vonLemond: Also, ich komm nicht mit. Das ist mir zu gefährlich. Seit sich sogar ein Zwergenkönig in mich verliebt hat .... also nein .... wenn das bei den Poposeidons auch passiert .... puuuh.
Das Missverständnis mit dem Zwerg hielt sich bei dem Prinzen immer noch hartnäckig im Gedächtnis. Es war zum einen nicht der König gewesen und zum anderen hatte sich der Krieger nicht verliebt, sondern wollte Sir Lennard mit seinem Geschenk eine Retourkutsche für die Bezeichnung "Fruchtzwerge" erteilen.
Vielleicht war es auch ganz gut so, dass der Prinz die Einladung ausschlug. Wer weiß, was der Raffzahn dem Meereskönig sonst für Schätze aus den Rippen geleiert hätte?! Bei den Zwergen hatte er es ja schon geschafft.
Jil Cuttita: Also das ist, da bin ich mir absolut sicher, das Unglaublichste, was Ihr uns berichtet habt. Ich würde dem Meereskönig aber gerne eine Nachricht übersenden. Könntet Ihr diese an den Meereskönig überbringen?
Bluemoon Sweetrain: Ja, aber nicht auf Pergament. Das wird nass und man kann nichts mehr lesen.
Jil Cuttita: Mhh ja, da habt Ihr recht, Jungfer. Ein guter Einwand.
Anna Carlberg: Dann muss Sir Primus das überbringen. Ist das nicht eine gute Idee, Herzogin?
Genau, der Statthalter wäre doch das perfekte Opf ... ähärmmm ... der perfekte Botschafter!
Jil Cuttita schaut zum Statthalter.
Lennard vonLemond feixt: Ja, der Primus, der kann das!! *macht den Daumen hoch zu Primus*
Primus Caproni winkt aufgeregt: Ich kann nicht gut schwimmen! Erinnert Ihr Euch, dass mich die Leuchtturmwärterin beinahe ersäuft hätte?!
Bluemoon Sweetrain: Ich würde Euch doch retten, liebster Sir Primus *schmunzelt*
Primus Caproni zu Blue: Danke, auf diesen Dienst würde ich gerne verzichten.
Ob sich der Statthalter noch vor dieser Aufgabe drücken konnte? Aber er war doch der Held ...
Während die Jungfer noch vorm Podest stand, schlug plötzlich das Wetter um. Ein Sturm war ausgezogen und es goss wie aus Eimern. Hatte dieses Phänomen etwa mit der geheimnisvollen Kiste zu tun?
Pastor: *betet intensiv wegen des Wetters*
Jil Cuttita: Nun gut ... wie geht es weiter?
Anna Carlberg: Der Mann bei der Kiste hat ein Anliegen. Ich werde ihn rufen. Sir Paul, bitte nach vorne kommen.
Paul: *stolziert wie ein Pfau zu der Herzogin hin und verbeugt sich überschwänglich* Guten Abend Eure Hoheiten. Ich bedanke mich für die Vorrednerin und möchte etwas Unglaubliches vorführen *benimmt sich wie ein Jahrmarktsverkäufer* Ich, Paul der Mutige, habe hier etwas, dass Euren Glauben erschüttern wird! Doch seid gewarnt, ich bin nicht verantwortlich wenn Euch übel wird oder Ihr in Ohnmacht fallt!
Nach der reißerischen Rede machten sich einige auf das Schlimmste gefasst ...
Bluemoon Sweetrain hält ihren Bogen bereit
Canidio Arai sieht zu dem Fremden dann zu der Herzogin und ist bereit einzugreifen, sollte etwas sein.
Paul: *ruft* Möchtet Ihr alle es sehen? *sieht dann zu Herzogin ob sie ihm ein Zeichen gibt*
Jil Cuttita nickt: Nun dann bitte.
Welches Monster würden sie nur enthüllen?! Alle schauten gespannt auf die Kiste, deren Plane langsam in die Tiefe rutschte.
Paul: Ich präsentiere Euch eine Meerjungfrau *ruft großmundig*
Sämtliche Kinnladen klappten gen Boden. War das etwa die arme Tochter des Meereskönigs?
Jil Cuttita: Was bei allen Göttern ist das?
Anna Carlberg schaut erschrocken: Nein, das kann nicht wahr sein.
Lennard vonLemond: *fällt die Kinnlade runter, als er jetzt auf den Kasten blickt und muss schlucken* Heiliges Kanonenrohr ... Das ist ja ... das ist ja ... *verstummt *
Sharmila vonLemond zuckt kurzfristig zusammen.
Bluemoon Sweetrain: Anna, Luba...das ist doch.....*zeigt zum Aquarium*
Kalhanii: *ein Wimmergesang geht aus dem Kasten hinaus*
Jil Cuttita: Jungfer ... ist das etwa die Meeresjungfrau von der Ihr berichtet habt ?
Bluemoon Sweetrain: Hmmmm, sie sieht Hawanii ähnlich....
Jil Cuttita: Wieso ist dieses Wesen in diesem Gefängnis?
Eine berechtigte Frage! Draußen wurde derweil der Sturm immer heftiger und man ahnte schon, dass dieses Naturphänomen nicht natürlichen Ursprungs war. Plötzlich schlug auch noch ein Blitz ins Fenster ein!
Jil Cuttita weicht zurück: Was war das?
Anna Carlberg: Der Poseidon wird sicher böse sein. Hört wie das Wetter immer schlechter und schlechter wird!
Hawanii: Das ist er! *laut sagt*
Die Meerjungfrau auf zwei Beinen stieg durch das kaputte Fenster herein und stellte sich der Herzogin vor.
Jil Cuttita: Ihr seid ein Meereswesen?
Hawanii: Ja das bin ich! So wie meine Schwester hier. *deutet auf die Kiste*
Jil Cuttita: Das, bitte verzeiht, klingt seltsam. Wo Ihr doch auf Füßen hier vor uns steht?
Hawanii: Ja, Königliche können an Land und dann haben wir die Fähigkeit auf Füßen zu gehen.
Jil Cuttita: Nun, Tochter des Meereskönigs, wie können wir Euch helfen?
Hawanii: Nun mit Eurer Erlaubnis würde ich gerne meine Schwester befreien.
Jil Cuttita: Nun wenn dieses Meereswesen wirklich Eure Schwester ist,
dann ist es natürlich billig und recht, dass sie nicht in diesem Ding da
gefangen gehalten wird.
Bild von Sternenfrau Luba |
Die Frage war nur: Wie würde die Prinzessin die Meerjungfrau befreien, da sie ja Wasser zum Überleben brauchte? Manche hatten schon Sorge, dass sie das Becken zerbrechen würde.
Hawanii: Ich schicke sie wieder in die Meere zurück ohne das dieses Ding *deutet auf die Kiste* zu Bruch geht.
Jil Cuttita: Wie wollt Ihr dies bewerkstelligen?
Hawanii: Mit meinem Dreizack, der die Macht der Meere beherrscht und auch die Wassermagie.
Jil Cuttita: Nun, Sir Paul, Ihr habt doch sicher nichts dagegen einzuwenden?
Paul: Nein, Eure Hoheit. *katzbuckelt* Natürlich nicht, Eure Hoheit.
Jil Cuttita: Eine weise Entscheidung.
Bild von der Leuchtturmwärterin |
Hätte der mutige Paul auch nur ein Wort dagegen erhoben, hätte ihn Hawanii sicher mit ihrer Mistg ... ihrem Dreizack gegrillt.
Jil Cuttita: Nun denn, Tochter des Poseidon, dann ist es nun an Euch. Gebt Eurer Schwester die Freiheit zurück.
Mit Blue und Luba an ihrer Seite sprach die Prinzessin in ihrer Meeressprache ein paar Worte und augenblicklich fing das Wasser im Becken an zu schäumen. Ein Teil erhob sich und bewegte sich wie eine gigantische Schlange mit der Meerjungfrau in ihrem Innern in Richtung Fenster und verschwand dann im Meer.
Bild von der Jungfer Blue |
Sharmila vonLemond: Hmmm..... ich dachte die Königlichen können an Land auch zu Fuß gehen?
Jil Cuttita zuckt mit den Schultern: Ich muss gestehen, liebe Schwester, damit kenne ich mich nicht aus.
Bluemoon Sweetrain: Oh sie ist weg! Ist sie wieder im Meer?
Hawanii: Ja, dort wo sie hingehört.
Ihre Hoheit Sharmila hatte recht. Im ersten Moment konnte das einen stutzig machen. Aber ich vermute, dass die Tochter des Meereskönigs alle Nachfahren aus Atlantis als ihre Brüder und Schwestern bezeichnete, ob nun königlich oder nicht.
Nachdem die Gefangene nun befreit worden war, stellte sich noch eine Frage:
Sharmila vonLemond: Und was machen wir jetzt mit dem Halunken, der sie gefangen hat? *schielt zu Paul*
Bluemoon Sweetrain: Der muss 1000 Jahre in den Kerker. *schimpft*
Hawanii: Lasst ihn gehen! Ich hege keinen Groll *dreht sich um zu Paul* Doch solltet Ihr je wieder einer der unseren fangen und einsperren, dann hole ich Euch unter Wasser ohne einen Zauberhelm!
Jil Cuttita: Die Wache soll diesen Herren bitte hinaus begleiten!
Die Schwester der Herzogin war nicht gerade glücklich über diesen Vorschlag. Sie hatte da eine andere Idee:
Sharmila vonLemond: Sperren wir ihn in die Kiste! Aber nicht, ohne ihm vorher schwere Eisenketten angelegt zu haben, die ihn zu Boden ziehen!
Am Ende hatte die Tochter Poseidons das letzte Wort und der Mann wurde vor die Tür gesetzt. Zurück blieben enttäuschte Gesichter. Die einen waren frustriert, weil der Halunke seiner Strafe entgangen war und die anderen, weil sie keine Meerjungfrau an sich drücken konnten.
Hawanii: Nun dann lade ich Euch ein unser Reich zu besuchen und dann stelle ich Euch meinem Vater vor. Die gilt für alle, die den Mut haben mich zu begleiten.
Jil Cuttita: Nun wenn es sich wirklich so verhält wie es die Kommandantin und die Jungfer berichtet haben, werden wir Eurer Einladung gerne folgen.
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