Eines Sonntags trug sich Seltsames im Gildenhaus von Sir Leviathan zu. Der Hof der Gilde war hell erleuchtet. Man wusste nicht, was da
vor sich ging. Montag Nacht dasselbe Spiel. Ein helles Leuchten schien
vom Hausinneren in den Hof.
Bilder von Levi |
Manche Hafenleute meinten einen Schrei vernommen zu haben. Quälte der Gildemeister irgendwelche armen Seelen? Aber nein, es war nur ein armer Tropf, der seine Neugier befriedigen wollte und schreiend davonrannte, als er einen Blick durchs Fenster geworfen hatte.
Dienstagabend machte sich der Gildemeister auf den Weg nach Avalon.
Mithrandir Drakonus: Wo wollt Ihr hin Gildemeister?
Leviathan Blackadders: Ich werde meine Pflicht erfüllen in Avalon.
Mithrandir Drakonus: Mein werter Freund, wollt Ihr alleine diese Aufgabe stemmen?
Leviathan Blackadders: Ich habe keine Wahl! Jetzt wo ich alles beisammen habe, muss ich handeln!
Mithrandir
Drakonus: Warum wartet Ihr nicht noch etwas und holt Euch Hilfe? Von
Elyion, dem Magus oder dieser Schamanin aus dem Amazonenland.
Leviathan Blackadders: Werter Freund, haltet mich nicht auf. Ich muss los, sonst verpasse ich den geeigneten Zeitpunkt.
Mithrandir Drakonus: *nickt etwas unzufrieden, lässt ihn aber mit einem Seufzer ziehen und murmelt* Mir schwant Übles ...
Der
Gildemeister verschwand im Dunkeln der Nacht. Er betrat alsbald den
Wald von Avalon. Prüfend sah er sich um und hoffte, dass die Fürstin des
Waldes ihn nicht bemerkte. Er schlich leise hinter die kleine
Burgruine, die am Wasser stand.
Er trank das blaue Wässerchen und keuchte etwas. Das rote schüttete er behutsam ins Wasser vor sich.
Dann öffnete er die letzte Phiole. Etwas wie gefärbter Rauch kam aus dem Fläschchen und hüllte Leviathan ein. Er begann mit seinem Wirken etwas herbei zu zaubern. Die Bucht leuchtete und nach einiger Zeit, reckte etwas seinen Kopf aus dem Wasser.
Leviathan Blackadders: *flüstert in die Nacht* Sei mir hold und gewähre mir einen Wunsch. *wiederhold es einige Male* Sei mir hold und gewähre mir meinen Wunsch.
Das
drachenartige Wesen verweilte und sah den Gildemeister an, der noch
immer mit seiner magischen Kraft versuchte, den schwierigen Zauber
aufrechtzuerhalten. Er sammelte all seine ihm zur Verfügung stehende
Kraft und versuchte, seinem Wunsch Nachdruck zu verleihen.
Nach einiger Zeit sackte er geschwächt zusammen. Mit eisernem Streben noch Erfolg stützte er sich mit einer Hand auf dem Boden ab und hielt mit der andern den Zauber aufrecht. Dann war es soweit! Ihn verließen die Kräfte und da lag er nun. Mit seinem letzten Blinzeln konnte er noch sehen, was geschah und er lächelte. Als es ihm dunkel vor den Augen wurde, konnte er Meister Elyions und seine Gattin Canidios schimpfen hören über sein törichtes Unterfangen und seinen Alleingang. Der Zauber füllte die Leere auf und das beschworenen Wesen ließ einen Stoß dieser elden spirituellen Kraft durch den Wald laufen.
Ein blaues helles Leuchten erfüllte für kurze Zeit den Wald von Avalon.
Nachdem erlosch das Licht ...
Zurück blieb nur dichter Nebel ...
Am nächsten Tag konnte man feststellen, dass
der rote Fluch fast beseitigt war. Nur noch der Lebensbaum schien eine
schwache Umarmung des bösen Zaubers zu haben. Die verlorene Seele schien
die Götter zu lobpreisen, als sie tanzend vor dem Baum stand.
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