Sonntag, 3. Juli 2022

Zwei Feen im dunklen Schloss

Jeder von uns hat sich sicher schon einmal gewünscht, dass ihm eine Fee einen Wunsch erfüllt. Für die meisten bleibt dies nur ein unerfüllter Traum. Die einzige Fee, die einem morgens begegnet, heißt leider nur Bohnenkaffee. Doch immerhin - ein Kuss von ihr macht einen munter …

Aber dass mir im dunklen Schloss gleich zwei Feen über den Weg laufen, das hätte ich im Leben nicht gedacht! Was machen denn solch sagenumwobene Geschöpfe an so einem düsteren Ort? Glaubt, mir … das habe ich mich auch gefragt und die gleiche Frage stellte man ausgerechnet mir …

Rama Caya: Guten Abend, ich wollte Euch nicht erschrecken. Was macht Ihr an so einem dunklen Ort, wo die Aura so finster ist?

Elyion Arai: Nun ja … Ich war gerade etwas in Gedanken vertieft. Hat nicht jeder einen finsteren Teil in der Seele, der sich danach sehnt einen Ort zu finden, an dem er hervorbrechen kann? *grinst*
Rama Caya: Ihr seid wer, wenn die Frage erlaubt ist?
Elyion Arai: Nun, ich bin öfter hier. Mein Name ist Elyion. Ich kümmere mich um die Wehwehchen der Leute hier. Derzeit leiden ein paar wieder unter akuter Blutarmut. Aber das ist … sagen wir es so … in gewissen Zyklen nicht zu vermeiden.

Irgendein Vampir trieb scheinbar wieder sein Unwesen und schröpfte die Menschen in der Umgebung mehr als gut für sie war. Wenn mal wieder ein ohnmächtiges Schwein irgendwo herumlag, dann konnte ich mir schon denken, wem es das zu verdanken hatte.

Aber hierbei machte ich mir etwas Sorgen. Lady Laisa hatte eigentlich andere Methoden, um nicht allzu sehr die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das fing beim Schröpfen an und erstreckte sich bis hin zum angeblich gesundheitsfördernden Aderlass.

Rama Caya: Oh! Blutarm - was meint Ihr damit?
Elyion Arai sieht die Fremde von oben bis unten an: Bevor ich Euch das beantworte, darf ich fragen, wer Ihr seid?
Rama Caya: Oh ja ... ähm verzeiht, man nennt mich Rama.
Elyion Arai: Und was führt Euch an so einen dunklen Ort?
Rama Caya: Ja ähm, ich lauf gerne herum und schaue mir alles an. *wedelt dann mit den Händen als ob sie eine Fliege verscheuchen möchte*

Neugierde ist an sich ja nichts Schlechtes, aber an so einem Ort ... Ich selbst war nicht nur zur Behandlung der Blutarmut ins Schloss gekommen. Ich wollte auch einen Blick auf diese merkwürdige Amulettverkäuferin werfen, die die Waldhüterin auf der Audienz als eine große Gefahr darstellt hatte. 

Sir Primus hatte es bisher mit Bravour geschafft, sich vor dieser Mission zu drücken. Ich wollte ihn aber auch nicht weiter drängen.

Wenn das dunkle Schloss solch Urängste bei ihm auslöste, dann nahm ich die Recherche lieber selbst in die Hand. 

Elyion Arai: Ihr seid hier auf dem Schloss von Lady Laisa. *flüstert dann* Alle die hier leben, lieben mehr die Nacht als den Tag. Ihr solltet also vorsichtig sein. Viele dieser Leute hier, führen auch nichts Gutes im Schilde.
Rama Caya: Ich verstehe. *leise sagt* Nachtgänger oder wie Ihr sagt, Vampire oder?
Elyion Arai: Ah.. Ihr wisst Bescheid? Na, dann wisst Ihr ja warum hier einige meine Hilfe wegen Blutarmut brauchen.

Wenn man der Fee ins Gesicht sah, hätte man auch denken können, sie wäre eines dieser blutarmen Opfer. Oder war sie selbst ein Vampir? Ich hatte jedenfalls noch nie welche mit Fühlern am Kopf gesehen. Während ich so darüber nachdachte, wer mir gegenüber stand, hörte ich plötzlich ein Flattern in der Luft. 

Cara Maya: Belästigst du etwa diesen Mann?
Elyion Arai: Und noch etwas. Ein gut gemeinter Rat. *grinst* Huch was?
Rama Caya: Ja, sprecht weiter. Das ist nur meine Schwester!
Cara Maya: Rama ist die Einzige ohne Flügel, aber sie kommt weiter als wir die welche haben!
Elyion Arai: Ihr seid die Schwester? Oh ... *verblüfft*
Rama Caya: Ja. *mit leicht missmutigem Ton*

Gleich zwei von dieser Sorte und ich wusste immer noch nicht genau, welcher Spezies sie angehörten. Vermutet hatte ich es ja schon ...

Elyion Arai: Ich habe Euch hier noch nicht gesehen ... oder hab ich Euch beide bisher übersehen?

Cara Maya: Das glaube ich Euch gerne und würde meine Schwester nicht mit jedem ein Gespräch beginnen, wäre auch noch so!
Elyion Arai grinst: Also in Sachen Vielfältigkeit ist Carima wahrscheinlich das einzigste Land an der Spitze. Wir haben hier Spezies, deren Namen ich nicht mal aussprechen kann.

Cara Maya: Nun wir werden gemeinhin als Fee oder Naturwesen bezeichnet.
Elyion Arai: Ah ... sehr erfreut. Ich bin Elyion. Nur ein ganz einfacher Mensch. Absolut nichts besonderes. *bemüht sich dabei ernst zu bleiben, zieht den Hut kurz und grüßt beiden Feen freundlich zu.

Die Neugierde der einen Fee machte die Lage nicht gerade einfach. Schon viele waren gutgläubig im dunklen Schloss gelandet und bezahlten bitter dafür den Preis. Aber vielleicht war meine Sorge auch unbegründet ...

Cara Maya: Sollte mir einer der Dunklen zu nahe kommen, wird er schon merken, dass das nicht zu den besten Ideen gehörte! Wenn jemand etwas passiert,  dann höchstens meiner Schwester. Sie kann ja nur laufen. *sagt leicht arogant*
Rama Caya: Ich kann sehr schnell laufen, besser als Ihr! *streck ihr die Zunge raus*

Elyion Arai hebt die Braue: Vampire sind aber auch ziemlich fix. Da ist die Geschwindigkeit einer Stubenfliege *mustert dabei Cara etwas seltsam* nichts dagegen.
Cara Maya: Ich kenn die Nachtgänger ja. Sie sind schnell, da habt Ihr recht. Doch ich zumindest bin meist schneller und schon gar nicht in ihrer Nähe wenn meine Schwester nicht wieder auf Entdeckungstour gehen würde.
Rama Caya grummel leise: Ich kann auch schnell laufen als die!

Welch seltsame Beweggründe hatten die Feen ins Schloss getrieben?

Elyion Arai: Ihr sagt also, aus Neugier treibt Ihr Euch an einem der schlimmsten Orte mitten in der Nacht herum ... nur weil es Spaß macht? *schielt zu Cani, als er sie entdeckt*

Cara Maya sieht Elyion entsetzt an: Nein sicher nicht! Aber sie muss ja immer herstöbern, an Orte gehen wo sie nicht sein sollte. Jemand muss doch auf sie aufpassen!
Rama Caya grummelt leise: Angstfee!

Canidio gesellte sich daraufhin zu uns. Sie hatte mich schon gesucht. Im Grunde war sie wie die geflügelte Fee, die sich immer Sorgen machte. Ich konnte mir einen kleinen Schabernack nicht verkneifen und behauptete glatt, dass meine Frau ziemlich hungrig aussähe ...

Canidio Arai sieht zu der Fremden: Wäre ich ein Vampir gewesen, seid Euch sicher, Ihr hättet es bereut so unachtsam zu sein. *grinst leicht*

Rama Caya: Siehst du? Sie haben auch keine Angst vor den Vampiren!
Cara Maya: Du sollst sie Nachtgänger nennen und dieses Wort benutzen!
Rama Caya: Ich nenne es so, dass mich die Menschen verstehen.
Canidio Arai: Gleich wie Ihr sie nennt, es ist auf jeden Fall besser, sehr vorsichtig zu sein!


Cara, die geflügelte Fee, hatte irgendwann genug von der Schwafelei über dunkle Wesen und wies ihre Schwester barsch an, sich umgehend bei den Ältesten zu melden.

Cara Maya: Nun, du weißt was das heißt! Also folge dem Aufruf! Wenn Ihr mich nun entschuldigt, meine Pflichten rufen mich und du .....*bringt den Satz nicht zu Ende* Ich gebe sie *deutet auf Rama* in Eure Obhut bis Ihr sicheres Land erreicht habt!
Rama Caya nickt und äfft sie etwas nach.

Jetzt mussten wir auch noch Kindermädchen spielen ... 

Elyion Arai: So... da lang gehts raus! *wirft den Wachen ein paar Münzen zu* Die einzigste Gefahr hier ist nur noch die Waldhüterin, die mit ihrem Nudelholz betrunkene Matrosen vertreibt. *lacht* Also immer nett sein. 
Canidio Arai kichert leise: Ja, da hast du leider mehr als recht.

Rama Caya: Oh da ich kein Matrose bin, braucht sie mich ja nicht zu vertreiben.
Elyion Arai: Na, wenn sie zwei oder drei Rum intus hat, dann ist sie unausstehlich.
Canidio Arai: Vielleicht auch wenn sie verschlafen ist. Besser ist es sehr vorsichtig sein!

Rama Caya: Die scheint ja fast so schlimm zu sein wie die Vampire nur ohne das ganze Blut!
Elyion Arai: Ja... vorne steht ein Warnschild an der Brücke *Betreten auf eigene Gefahr"
Rama Caya: Oh, das habe ich wohl übersehen, ich Dummerchen.



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