Samstag, 3. Juli 2021

Mithrandirs Sehnsucht

Eines Abends dieser Tage ging Canidio zum Pier, um mit Mithrandir zu reden. Bisher hatte sich der stellvertretende Gildenleiter wacker geschlagen, aber selbst den stärksten Mann kann bisweilen mal ein mentales Tief ereilen.

Wodurch es ausgelöst wurde, kann ich leider nicht mit Genauigkeit sagen. Es fing auf jeden Fall an, als er wieder nach Carima zurückgekehrt war.

Mithrandir Drakonus: *schaut aufs Meer hinaus, als ob er auf etwas wartet und bemerkt aber das Herankommen von Cani* Grüße, werte Canidio. Sucht Ihr etwas?
Canidio Arai legt den Kopf leicht schief und sieht auch aufs Meer: Ja ich hatte Euch gesucht. Seid gegrüßt, werter Mithrandir.
Mithrandir Drakonus: Mich? Was kann ich für Euch tun? *man könnte meinen, er sieht etwas da draußen*

Bild von Canidio 

Er schien sehnsüchtig auf etwas zu warten. Aber eine weitere Lieferung war es nicht. Das Artefakt hatte er bereits unter einigen Schwierigkeiten geholt.

Canidio Arai überlegt wie sie ihm die Frage am besten stellt ohne jemanden etwas zu verraten: Wie geht es Euch selbst?
Mithrandir Drakonus: Man ist halt da... *eine seltsame Antwort gibt*

Wie es schien, hatte der gute Mann auch schon eine Weile nichts mehr zu sich genommen. Canidio konnte natürlich nicht anders als dem Fahlhäutigem die Leviten zu lesen. Wenn ein Mensch länger fastete, war das an sich kein Problem, aber bei einem Vampir schon ...

Mithrandir Drakonus: *schaut wieder aufs Meer und beginnt zu erzählen* Es ist schwierig, das lange Warten. Ich warte nicht so wie die anderen auf den Meister ... ich warte darauf, dass ein Freund wiederkehrt... Versteht Ihr das? Es ist komisch, wenn ein Vampir so etwas sagt. Er fehlt mir ... seine komische Art ... seine anrüchigen Sprüche ... die Trainigsübungen.


Da war die Katze aus dem Sack! Mithrandirs Sehnsucht nach seinem engen Freund hatte sich in eine schwere Melancholie verwandelt. Das war kein gutes Zeichen! Der Vampir verstand die Welt nicht mehr. Er, der nach seinen eigenen Worten „sich die Welt untertan machen könnte“, wartete auf die Rückkehr eines Menschen ... oder besser gesagt: Leviathan.

Mithrandir Drakonus: *nickt* Er ist anders und Mensch passt auch nicht mehr zu ihm. Ich frage mich, ob es das wert ist, was er da tut. All seine Eskapaden ... All das, was er sich antut, nur um etwas zu erreichen, um dieser Welt nicht entrissen werden zu können, um die, die sich um ihn herumscharen zu helfen und zu schützen.

Ja, so war Levi - ein Gauner mit einem großen Herzen. Immer bereit, eine weitere Grenze zu überschreiten, von denen man besser die Finger lassen sollte.

Mithrandir Drakonus: *schaut Canidio an und beginnt plötzlich zu erzählen* Ich habe ihn auf dem Schlachtfeld damals nicht schützen können. Er war auf sich selbst gestellt, doch er hat nie aufgegeben. Er hat Dinge vollbracht, die ich bei Magier noch nie gesehen habe. Ein lebloser Körper, nur der Arm ab, die Elle steht noch, die Hand bewegt sich und lässt es regnen ... Den anderen schauderte es, als sie das sahen! Findet Ihr nicht, dass er übertreibt? Ich mache mir Sorgen und ich mache mir eigentlcih selten Sorgen.
Canidio Arai nickt lächelnd: Ich verstehe, was Ihr meint. Nein, das tut er nicht. Im Gegenteil, er war mutig und hat all dies getan.
Mithrandir Drakonus: Er hat den Rest mit dem Regen am leben erhalten... *Canidio anschaut* Richtig?
Canidio Arai: Ja, das ist richtig, Mithrandir. Wenn wir eine Möglichkeit finden unser Wesen in etwas zu bringen, um zu überleben, dann tun wir dies im Notfall.
Mithrandir Drakonus: Er hat in Avalon die Magie ins Choas gezogen, so dass er selbst in Mitleidenschaft gezogen wurde ... Warum tut er sowas? Wie soll man ihm helfen, wenn er sich eher zerstört als... *redet nicht weiter*

Bild von Canidio 

Da erwähnte er einen Punkt, der nicht von der Hand zu weisen war: Levis Hang zu destruktivem Verhalten stellte allerdings ein Problem dar. Canidio hatte zwar die Zuversicht, dass er in Zukunft aus seinen Fehlern lernen würde, aber ich war da nicht ganz so optimistisch. 

Ich müsste ihn mir wahrscheinlich noch mal persönlich zur Brust nehmen, um ihm dem Ernst der Lage vor Augen zu führen. Selbst ich hatte auch öfter schon den Hang, mir die Last der Welt auf die Schultern zu bürden Aber das war nicht immer der beste Weg ...

Mithrandir Drakonus: Meint Ihr, er tut das öfters? Das mit dem schwarzmagischem?
Canidio Arai: Ja, das vermuten wir. Sonst hätten wir ihm sicher schneller helfen können.
Mithrandir Drakonus: Ich verstehe ... Er schadet sich damit, nicht wahr? So wie, wenn ich kein Blut trinke?!
Canidio Arai: Wenn er sich für diese Seite enschieden hat, schadet er sich nicht. Wenn Elyion oder ich dies machen würden, könnte es böse enden.
Mithrandir Drakonus: Ihr meint, er kann diese Magie dann einfach so ausführen? Wie Ihr seht, suche ich nach Antworten. 
Canidio Arai nickt: Ja stimmt, Mithrandir ... Ihr solltet bald möglichst Euch wieder nähren. Es ist zwar nicht leicht, doch je mehr Übung er darin bekommt, umso leichter kann er damit arbeiten.


Tja, so ist das. Der gewöhnliche, notorische Sesselhocker wird nicht so mal eben einen Marathon laufen können. Wobei ich natürlich NICHT sagen will, dass ich ein Sesselhocker bin! Dunkle Magie kann man mit etwas Übung meistern, aber sie zerstört dennoch wie ein nagender Wurm das innere Wesen. Es sei den natürlich, man ist von Hause aus ein Dämon. Für einen Menschen gilt das leider nicht. 
 
Aber Levi war inzwischen ja kein Mensch mehr gewesen und wird es bei seiner Wiederherstellung nie wieder sein. Mit dem großen zukünftigen Drachenanteil dürfte sich also das mit dem selbstzerstörerischen Verhalten und dem Problemen mit dunkler Magie fast schon erledigt haben.

Canidio Arai: Adira hatte mit dem, was sie Euch sagte recht: Der Drache in ihm ist so stark geworden, so das er ihn, wie es aussieht, nicht mehr loslassen wird.
Mithrandir Drakonus: Was meint Ihr damit?! *schaut Cani etwas entsetzt an*
Canidio Arai: Er wird wohl leider immer wieder das Wesen eines Drachens annehmen. Wir werden es nicht verhindern können ... *seuftzt *
Mithrandir Drakonus: *seufzt* Was soll nur werden aus dem Wicht?
Canidio Arai: Er wird es schaffen, Mithrandir. Elyion und ich hoffen es sehr!
Mithrandir Drakonus: Er ist kein Mensch, er ist kein Tier er ist... eine umherirrende Seele, die an seine eigenen Knochen gekettet ist. Da ist es schon fast schön ein Vampir zu sein. *eine abwinkende Handbewegung macht und fängt plötzlich das Grinsen an* Mich muss man nicht einfangen und wieder zusammensetzen und tot bin ich eigentich auch schon irgenwie.

Bild von Canidio 

Wo nun klar war, was aus Leviathan werden würde, war es dem Hünen wohl etwas leichter ums Herz geworden. Er hatte endlich seine Antworten bekommen. Aber da war doch noch was mit Durst ...

Mithrandir Drakonus: Der Durst eines Vampirs kann schrecklich sein. Es ist fast wie ein Schmerz überall und man ist nur noch im Rauschzustand. Nun gut, ich verspeche Euch, ich werde was trinken. Ihr habt mir sehr geholfen.
Canidio Arai nickt leicht und sieht lächelnd zu Mithrandir hoch: Gerne, wenn Ihr einmal Fragen oder irgendwas sein sollte, meldet Euch einfach bei mir. Ihr seid der einzigste Vampir, dem ich wirklich vertraue.

Ich glaube, solche Worte hatte der Weißhaarige bislang noch nicht gehört ... Fast hätte ich sogar bei Canidios Erzählung ein Tränchen vergossen.

Mithrandir Drakonus: *schaut zu Cani und man könnte meinen, er fühlt sich geehrt* Ach wirklich? *will es aber verbergen was ihm aber gerade schlecht gelingt*

Selbst bei so einen ausdruckslosen Koloss konnte Canidio das nicht schlagende Herz erweichen. Schnell machte er sich vom Acker, um sich einen Imbiss zu suchen ...



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