Des Attentäters Schicksal

Es war schon irgendwie skurril: Jeder wusste über die Vorgänge im Schloss Bescheid. Die Neuigkeiten verbreiteten sich wie ein Lauffeuer in der Stadt, und dass noch bevor der Letzte den Audienzsaal verließ! Man machte daraus seltsame Gruselgeschichten am Kaminfeuer und die Waschweiber glucksten vor Freude, wenn sie über die Beteiligten herzogen. Der Barde verfasste sogar Lieder über die Geschehnisse!

Das arme, junge Blut, schmachtet im Kerker voller Wut ...
Bald hält man ihretwegen Gericht. Bläst man gar aus ihr Licht?
Oh Jules ... Was hast du nur getan? Sie stach zu, als wäre sie im Wahn!
Für die Drow ist sie ein Dorn! Was besänftigt bloß deren Zorn?
Man wird sehen, was geschieht! Doch das erfahrt Ihr erst im nächsten Lied!

Nur Jules hatte immer noch keinen Schimmer, was genau passiert war.

*es wird erzählt*
 
Der Eine: Die Hafenmeisterin habe plötzlich eine Dolch gezogen und die Drowkönigin angegriffen.
Der Andere: *schaut erst ratlos und meint dann* Nicht Euer Ernst?!
Der Eine: Doch es stimmt!
Der Andere: Die Hafenmeisterin?
Der Eine: Ja! Sie hat sogar getroffen! In die Schulter, wenn gleich auch nicht stark.

Der Andere: Das wird dann wohl ein Nachspiel haben.
Der Eine: Bestimmt! Der Gildemeister meinte, dass es Konsequenzen hat.
Der Andere: Ohje, da tut einem die Hafenmeisterin jetzt schon leid..
Der Eine: Ich befürchte, dass nicht nur der Gildemeister da ein Wort oder mehr spricht.

Es hatte sich sogar herumgesprochen, wer den Stein ins Rollen gebracht hatte. 

*man behauptet*
 
Der Eine: *leise sagt* Die Megäre soll für das Desaster verantwortlich sein!
Der Andere: *schaut sich um und flüstert* Lässt sich das beweisen?
Der Eine: Der Magus ist davon überzeugt!
Der Andere: Der Magus ist auch überzeugt, dass der Lokus und der Arsch brennen muss.

Der Eine: Aber er habe gesehen ...
Der Andere: *ihm ins Wort fällt* Wer das beweisen kann, wird das nächste Opfer der Megäre sein...

*keiner der Beiden will weiter darüber nachdenken, was passieren könnte*

Nach der Audienz zitierte ihre Hoheit Jil die Hafenmeisterin ins Kaminzimmer.

Jil Cuttita: Nun da habt Ihr Euch ja was Schönes eingebrockt: eine Anklage durch eine Drow! Seid Ihr von allen guten Geistern verlassen, Kind?
Jules Dreki: *verschränkt die Arme* Ich habe nichts getan! Sucht lieber den Magier, der Schabernack treibt.
Elyion Arai lauscht in der Nähe an der Wand und murmelt vor sich hin: Also das ist ja wohl die Höhe!

Es war klar, dass die Hafenmeisterin kein gutes Haar an mir ließ. Ich hatte sie auch nicht gerade nett behandelt. Dieser kleine Klauhaken hat schon längst eine Abreibung verdient. Aber mehr als nur ein Abendessen mit einem Barbaren! Gut ... hängen wollte ich sie auch nicht sehen. Aber die Treppe vom höchsten Schlossturm schruppen - das stelle ich mir schon als adäquate Strafe vor. Natürlich mit einer Zahnbürste!

Jil Cuttita: Und wer hat dann der Drow ein Messer in den Rücken gerammt? Der Weihnachtsmann etwa?
Jules Dreki: Anscheinend ich. Aber ich habe überhaupt keine Erinnerung daran. Aber bereuen tue ich es nicht. Sie hat es verdient, und eine Rechnung war zwischen uns auch noch offen!

Jil Cuttita: Also gebt Ihr es zu? *seufzt*
Jules Dreki: Wie soll ich etwas zugeben, an das ich mich nicht erinnere?!
Jil Cuttita: Die Drow wird Euren Kopf fordern. Ihr wärt gut beraten bald herauszufinden was wirklich geschehen ist. Geht zum Magus bittet ihn um Hilfe. Sucht Freunde und Feinde auf und fleht diese an Euch zu helfen.
Jules Dreki: *senkt den Kopf und flüstert* Ich weiß. Lasst mich bitte mit dem Gildenmeister sprechen. Dem Magier vertraue ich nicht.

Jil Cuttita: Ihr schwört mir bei Eurer Seele, dass Ihr das Land nicht verlassen werdet und Ihr meldet Euch einmal am Tag bei der Kommandantin!
Jules Dreki: *schnauft* Bei meiner Ehre als Mitglied der Clan der Drekis schwöre ich beim Allvater! *haut sich mit der Faust vor die Brust*

Jil Cuttita: Enttäuscht mich nicht oder Ihr müsst mich mehr fürchten als alle Drow dieser Welt!
Jules Dreki: *mustert die Herzogin mit einem schiefen Grinsen* Mehr als den Drachen? *wird aber schnell wieder ernst*
Jil Cuttita: Versucht nicht mich zu reizen! Ich bin nicht so nachsichtig wie Ihr vielleicht glauben mögt!
Jules Dreki: *verneigt sich jetzt tief* Ich verstehe Hoheit. Ihr habt mein Wort.

Jil Cuttita: Und nun hinaus mit Euch. Kümmert Euch darum Eure Unschuld zu beweisen und sucht schon mal einen Fürsprecher, der Euch vor Gericht verteidigt. *nickt Jules zu*
Jules Dreki: *nickt und trollt sich seufzend*

Auf Ehrenwort entlassen ... schade. Ich hätte sie so gern im Kerker besucht und gemütlich vor ihren Augen eine Hähnchenkeule verspachtelt. Leider kann man nicht alles haben ... *zwinkert* Aber scheinbar erwartet Jules noch eine andere Strafe ... hab ich gehört.

*..es wird erzählt*
 
Der Eine: Die Drowkönigin verlangt die Auslieferung der Hafenmeisterin.
Der Andere: Ich denke es geht um den viel erzählten Dolchstoß!

Der Eine: Ja! Mutig aber auch wahnsinnig zugleich.
Der Andere: Was soll mit ihr nun geschehen.
Der Eine: Sie wurde in Gewahrsam genommen und ein Gericht soll ihr Schuld prüfen.
Der Andere: Man munkelt da etwas!
Der Eine: *nickt* Ja! Der Gildemeister, wird wohl dazu nicht untätig bleiben.
Der Andere: Das würde heißen ...
Der Eine: *nickt langsam* ... ja das würde es heißen!
Der Andere: Ein solches Spektakel hat es schon lange nicht mehr gegeben!
Der Eine: Richtig! Die Gilde soll Vergehen sehr hart bestrafen, aber niemals in der Öffentlichkeit.
Der Andere: Habe ich auch gehört! Sie wahrt ihr Ansehen nach außen.

*es wird geschwiegen über deren Methoden, aber! Es scheint als ob da noch was auf die Beteiligten zukommt...*

[Der Eine & Der Andere - aus der Feder von Sir Levi]