Nach
der Audienz verweilten Canidio, Sir Levi und ich noch im Thronsaal.
Während die letzten Gäste sich verabschiedeten, holte Leviathan
nachdenklich ein weißes Tuch hervor, das mit Knoten versehen war. „Was muss ich noch tun...“ murmelte er, während er die Knoten studierte.
Ich konnte mir eine Bemerkung nicht verkneifen: „Ihr solltet vielleicht ein Täfelchen mit Wachs benutzen – oder wenigstens ein Etikett anbringen.“ Doch Leviathan winkte ab. „Die Knoten reichen völlig. Ich weiß genau, wofür jeder steht. Naja... fast.“
Nach einigen weiteren
Vorschlägen, von Armbändern bis zu Büchern, seufzte ich schließlich.
„Wenn Euch das reicht, macht es so, wie Ihr wollt.“
Doch bald wandte sich unser Gespräch den drängenderen Themen zu. „Und was glaubt Ihr, hat dieser Quatsch mit dem Sand und den Brandspuren zu bedeuten?“ fragte ich Levi direkt. „Sonst beachtet die Waldhüterin nicht mal die Kotzhaufen neben der Taverne... aber wegen ein bisschen Sand und Ruß macht sie so einen Aufriss?“
Doch bald wandte sich unser Gespräch den drängenderen Themen zu. „Und was glaubt Ihr, hat dieser Quatsch mit dem Sand und den Brandspuren zu bedeuten?“ fragte ich Levi direkt. „Sonst beachtet die Waldhüterin nicht mal die Kotzhaufen neben der Taverne... aber wegen ein bisschen Sand und Ruß macht sie so einen Aufriss?“
Levi runzelte die Stirn. „Habt Ihr
das nicht mitbekommen? Angeblich soll eine schwarzgekleidete Gestalt aus
einem Feuerring gestiegen sein.“ Ich starrte ihn an. „Nichneven
war da... ja. Aber das eine muss doch nicht immer unbedingt mit ihr zu
tun haben.“ Und mit einem leicht sarkastischen Ton fügte ich hinzu: „Ich
sage nur: TAVERNE!“
Canidio murmelte leise: „Nichneven...“ Leviathan nickte nachdenklich. „Der Sand wäre interessant. Ich frage mich, woher er stammt.“, „Na, dann sollten wir wohl mal eine Probe nehmen... oder nicht?“ fragte ich. „Gewiss, mein werter Freund,“ erwiderte Leviathan.
Der Gildemeister schien in Gedanken vertieft: „Ich habe einen Verdacht.“ Ich hob eine Augenbraue: „Aha... und der wäre? Uns ärgern?“ Sir Leviathan senkte seine Stimme, als wolle er verhindern, dass jemand lauscht. „Ich glaube, dass die... äh... Göre einen neuen Versuch startet. Ich glaube, ich habe sie aufgescheucht.“
Canidio, die das Gespräch schweigend verfolgt hatte, seufzte hörbar und schüttelte kaum merklich den Kopf. Ich hingegen ließ meinen Unmut freien Lauf: „Mit so billigen Mitteln? Die, die fast die ganze Welt zerstört hätte? Die hat es drauf, ganz Carima zu zerstören... und macht sooo was?“
Leviathan sprach leise, als hätte er Angst, dass die Worte eine weitere Katastrophe herbeirufen könnten: „Werter Elyion, der Brandfleck ist wahrscheinlich vom... Höllenfeuer.“
Ich runzelte die Stirn und fragte nachdenklich: „Und warum dann mitten in der Stadt?“ Leviathan zuckte hilflos mit den Schultern: „Ja, warum, das weiß ich auch nicht.“ Mit einem Mal ballte die Fäuste und murmelte vor mich hin: „Ich werde einen Antrag
beim Höllenfürsten stellen, dass er dieses Weib entmachtet.“ Meine
Stimme war kaum zu hören, doch Leviathan schien mich verstanden zu
haben.
Leise fügte ich hinzu: „Ich habe schon einmal eines der mächtigsten Wesen dieser Welt entmachtet... aber das hat mich jeden letzten Nerv gekostet... inklusive meiner Jugend.“ Meine Stimme sank fast zu einem Flüstern, als ich die Worte hervorzischte.
Leise fügte ich hinzu: „Ich habe schon einmal eines der mächtigsten Wesen dieser Welt entmachtet... aber das hat mich jeden letzten Nerv gekostet... inklusive meiner Jugend.“ Meine Stimme sank fast zu einem Flüstern, als ich die Worte hervorzischte.
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Jugend geopfert um die Welt zu retten ... |
Leviathan
runzelte die Stirn und meinte: „Das wäre fatal. Dieses Wesen wird Euch
am Ende auch noch das letzte Alter rauben... dann bleibt nur noch Euer
Hut übrig.“ Ich schnaubte ungläubig. „Also ehrlich gesagt, sollte
so ein Wesen überhaupt nicht Zutritt zur Menschenwelt haben! Meiner
Meinung nach!“ Leviathan nickte langsam: „Hat sie aber. Und sie
war heute mal wieder frecherweise einfach so im Saal. Und wer konnte es
verhindern?“
„Ja, ich nicht,“ gab ich zu und fügte hinzu: „Wenn ich das riskiere, dann...“ Leviathan sah sich im Raum um, bevor er seufzend feststellte: „Seht Ihr, keiner von uns. Sie verführt Leute in der Liegenschaft Angmoor... Und an Avalon und an die anderen Dinge brauch ich Euch ja nicht zu erinnern.“
Ich seufzte tief. „Ich werde einen Weg finden... früher oder später.“ Meine Stimme wurde leiser, als ich hinzufügte: „Aber nach meiner Heilung von sämtlichen Flüchen kann ich nicht mehr alles entriegeln...“ Was jedoch geschähe, wenn das magische Siegel fiele... darüber wagte ich nicht einmal nachzudenken. Ich hielt inne, legte betroffen die Hand an mein Gesicht und sprach nicht weiter.
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Die versiegelte Kraft |
Leviathan brach das Schweigen. „Ich kann mich ja opfern,“ sagte er mit einer ernsten Miene. Ich
schnaubte und sah ihn mit einem herausfordernden Blick an. „Pfff...
dann rette ich Euch nicht mehr! Das hat mir genug Nerven gekostet...“, raunte ich zurück. Sir Levi dachte laut nach: „Das braucht Ihr dann auch nicht mehr. Die Frage ist, ob sie dann nicht einfach weitermacht.“ Ich
hob den Finger, als hätte ich eine Erleuchtung. „Es gibt da noch was!“
begann ich, bevor ich zögernd abwinkte. „Ach... ähm... nein... lieber
doch nicht. Vergesst es... war nur so ein blöder Gedanke.“
Leviathan verzog das Gesicht, während er leise hinzufügte: „Wenn sie mich bekommt, könnt Ihr nichts mehr retten. Und wer weiß, was sie mit mir anstellt...“ Er stockte kurz, dann sprach er weiter: „Nein, das geht auf keinen Fall. Nicht auszudenken, wenn sie mich...“ Doch er hielt inne und sprach den Gedanken nicht zu Ende.
Ich hingegen betrachtete Levi mit einem durchdringenden Blick und ließ meine Worte mit einem Hauch von Boshaftigkeit in der Luft hängen: „Ich könnte Euch ja...“ Canidio schnaufte vor Wut und sprach mit Nachdruck: „Ihr beide werdet nicht euer Leben allein riskieren. Weder du, Levi, noch du, Ely... wir könnten uns zusammentun... zu dritt müssten wir es schaffen, sie zu besiegen.“
Leviathan nickte. „Ja, wir müssen es wie immer machen. Nur zu dritt können wir sie zurückdrängen.“ Ich sah die beiden entgeistert an. „Vergesst es... zu dritt... das ist zu wenig!“ Der Gildemeister bemerkte meinen Blick und murmelte tief: „Jaa... ich hätte einen schönen Ort für sie. Allerdings bleibt sie meistens nicht lange dort.“ Canidio entgegnete ernst: „Und allein erst recht nicht! Also wirst du nicht gegen sie alleine vorgehen...“ Leviathan nickte und fügte hinzu: „Denkt an den zerflossenen Hafen, werter Freund. Das war knapp.“
Gefangen in Nichnevens Welt, zuvor waren wir noch am Hafen ... |
Ich
knurrte, während die Worte in mir nachklangen. Leviathan sprach weiter:
„Sie ist mächtig, und sie spielt gerne. Allerdings sind ihre Spiele
nicht wirklich lustig.“ Nach einem Moment des Schweigens nickte
ich. „Gut, wir untersuchen also erst mal diese Stellen... und dann sehen
wir weiter.“ Ich hielt inne und murmelte dann: „Ich muss ehrlich gesagt
ins Bett. Mein Körper ist auch nicht mehr das, was er mal war.“
Leviathan nickte zustimmend. „Wenn der Sand aus dem Wüstenteil von Angoor ist...“ Ich unterbrach ihn: „Ich bring Euch eine Probe mit.“
Leviathan nickte zustimmend. „Wenn der Sand aus dem Wüstenteil von Angoor ist...“ Ich unterbrach ihn: „Ich bring Euch eine Probe mit.“
Leviathan
verneigte sich leicht. „Ich danke Euch.“ Er hielt inne und fügte hinzu:
„Auch ja, ich habe etwas gefunden... einen Eingang.“ Ich hob den Kopf und meinte abschließend: „Das berichtet uns demnächst...“. Leviathan nickte. „Gewiss.“ Canidio verabschiedete sich höflich: „Gute Nacht, werter Sir Levi. Habt einen erholsamen Schlaf.“ Leviathan antwortete mit einem leichten Lächeln: „Sichere Wege... und seid wie immer vorsichtig.“
Ich nickte nur und wandte mich um zum Gehen. Ohne weitere Worte verließ ich den Thronsaal, um nicht weiter an alles Üble zu denken, was an diesem Tag geschehen war.
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