Es trug sich an einem Montag Abend im Vorfrühling zu ...
Elamanu, Anna, Blue, John und Jules unterhielten sich gerade, als Canidio und ich auf den Marktplatz dazu kamen. Es ging um irgend was, dass ich nicht einordnen konnte. Ich schnappte nur ein paar Phrasen über dunkle Gestalten und zwei Jahre Kerker auf. Blues Einwurf, Johns Bier zu trinken wäre wohl eher eine Strafe, führte mich zu dem Schluss: Niemals Johns Bier probieren!
Jules verhielt sich an diesem Abend auch sehr merkwürdig. Vielleicht war es ihre übertriebene Höflichkeit oder ihr nervöses Gebaren. Selbst Canidio und John hakten nach, aber sie beharrte darauf, dass alles in Ordnung sei. Als ich fragte, ob ich irgendetwas verpasst hätte, lenkte man schnell das Thema auf den Schutzkreis, den Canidio und ich um das Drow-Tor installiert hatten. „Ich darf ja das Ding nicht einäschern. Seine Majestät hat es mir ja untersagt. Das ist auch irgendwie verdächtig ...“, meinte ich in die Runde.
Blue beschwerte sich über ihren eingeschlossenen Zwerg. Ich meinte, er könne natürlich jederzeit den Kreis verlassen, was mit allgemeinem Gelächter quittiert wurde. „Ich fass da nicht rein!“, erwiderte Blue schnell. Ich versuchte ihre Bedenken etwas zu zerstreuen. „Da passiert nichts. Naja.. vielleicht könnte es passieren, dass Euer Urin drei Tage leuchtet. Aber mehr auch nicht. Immerhin spart Ihr die Kerze, wenn Ihr nachts aufs Örtchen müsst.“, erklärte ich, doch keiner wollte so recht diesen Vorteil für sich beanspruchen. Blue machte sich plötzlich bei dieser Vorstellung schnell aus dem Staub.
Canidio hatte darauf eine hervorragende Idee, als sie Jules ansah: „Wollt Ihr es nicht versuchen? “. Der Vertrauensbonus, den Canidio bei Jules hatte, und von John angestachelt zu werden, schienen dabei Wunder zu bewirken: Sie betrat mutig den Kreis. „Der Schutzkreis soll nur das Böse im Innern halten, aber es schadet sonst niemandem.“, versicherte ich erneut und Jules verließ erleichtert den Kreis.
„Na siehste Angsthase, passiert nix.“, meinte John grinsend zu Jules. „ ... war nur etwas warm an den Beinen.“, erwiderte sie. Sie hatte sich doch hoffentlich nicht in die Hose gemacht? Die Gruppe lobte fleißig ihren mutigen Einsatz. Das konnte ich natürlich nicht so stehen lassen und warf schnell ein: „ Ach... eine Kleinigkeit hab ich da ja noch vergessen ... eine winzige Nebenwirkung: Es könnte da so ein Schwanz wachsen wie bei einem Esel.“ Das hatte gesessen! Die verschreckten Gesichter zu sehen und wie Jules panisch ihr Gesäss untersuchte, da wars um mich geschehen: Ich brach in schallendes Gelächter aus!
John amüsierte die Situation ungemein und er schlug vor Jules bei ihrer Untersuchung behilflich zu sein. „Warte zieh mal die Hose aus. Ich schaue nach.“, schlug er vor. „Geh mir nicht an die Wäsche. Das ist meine Hose!“, giftete Jules zurück. Canidios Entrüstung folgte auf dem Fuße. Während John seine Unschuld beteuerte, kamen die Handgreiflichkeiten dazu. Wie es schien, hatte ich mit meinem Scherz eine Welle losgetreten ...
Jules Dreki: *haut John auf die Finger* lass das du Finke.
John Blacky: warum haust du mir auf die Finger?
John Blacky: habe nix gemacht
Jules Dreki: *verzieht den Mund* geh mir nicht an die Wäsche. Das ist meine Hose!
John Blacky: grinst
John Blacky: ich weiss, mir würde diese net passen lacht
Canidio Arai zieht eine augenbraue hoch: vielleicht solltet ihr euch ein wenig benehmen john
John Blacky: vllt sollett ihr mal genuer hinschauen mylady
John Blacky: ich war weit weg
John Blacky: solange arme habe ich nicht
John Blacky: vllt will jules das ich ihr an die wäsche gehe
John Blacky: aber nein
Jules Dreki: *schnüffelt an der buchse* ihhh. *schmeisst sie john mitten ins gesicht*
John Blacky: au - jetzt schlägs 13
Canidio Arai ist erst einmal ruhig als ich seh das jules sich wehren kann
Elyion Arai: Oha... *zieht den Kopf ein*
John Blacky: noch einmal und ich hau euch den Hosenboden voll
John Blacky: aber sowas vonJules Dreki: und ich wickle das drecksteil dir um den kopf. *brummt wütend* wie wärs mal mit waschen? das stinkt 3 Meilen gegen den Wind
John Blacky: pah *lässt jules stehn und dreht sich um*
John Blacky: ghet mir aus den augen kleines
Jules Dreki: *verschränkt die Arme und wendet sich ebenfalls von John ab*
John Blacky: ihr seit nicht weit genug weg
John Blacky: mindestes 3 meilen
Jules Dreki: *wendet nur ihren kopf in johns richtung* mit gegenwind ist erträglich.
Jules Dreki: *seufzt und schaut zu john* ist ja gut. gib die buchse morgen in die wäsche. ich werd sie abholen lassen.
Anna war dann die Rettung in der Stunde der Not: „Hat man noch was gehört von dieser Lady Nafreda?“, fragte sie und die Gruppe verneinte dies. Worauf sie sich nach dem Wohlergehen der Elbenkönigin erkundigte und Elamanu berichtete, dass sie sich noch ausruhe. Jules hatte sich bei der Frage nach Nafreda fast verplappert, konnte ihre Panne trotz Canidios Nachhaken schnell noch korrigieren und schob Sir Levi als Alibi in den Ring. Damit war das Thema beendet.
Anna erklärte entschlossen: „Herzogin Jil ist die Herzogin von Carima und hat alles zu sagen.“, und dass der Prinz keinesfalls das Sagen über das Elbenreich hätte. Canidio kommentierte dazu, dass der Prinz nur die Vertretung inne hätte, so lange die Herzogin nicht zugegen war. Elamanu argumentierte: „Wenn er nichts zu sagen hat, so soll er schweigen!“ Damit nahm das Gespräch so richtig Fahrt auf.
Jules warf die Steuerlast mit ins Rennen, wegen der die Seeleute am Hafen wohl stöhnten, doch John belehrte sie eines Besseren. „Die Seemänner stöhnen wegen was anderem Jules, net wegen der Steuer.“, und ich kam nicht umhin auch noch einen kleinen Tipp in diese Richtung zu geben. Das Ergebnis war, dass Jules knallrot wurde und John entgegen zischte: „Du und deine schmutzige Phantasie. Die gehört auch in die Wäsche!“
Die Kommandantin löste die unbehagliche Situation auf, als sie erzählte wie der Vater von Königin Linde das Bündnis mit den Elben besiegelt hatte und vertraglich festgelegt worden war, dass sie jederzeit auf die Hilfe des Königreiches Carima bauen könnten. Elamanu konstatierte, dass der Prinz sich keinesfalls daran hielt und die Drow einfach gewähren ließ. Canidio seufzte leise: „Er kennt die Drows leider nicht... “ und die Elbin antwortete: „..oder er kennt sie sehr gut und verfolgt eigene Pläne. Vielleicht bereitet er etwas vor und rechnet auf die Hilfe der Drow?“ Damit hatte sie einen wirklich interessanten Gedanken aufgeworfen. Führte Lennard wirklich irgendetwas im Schilde?
Canidio und ich versicherten in der Runde, dass wir das auf keinen Fall so stehen ließen, wenn der Prinz über die Stränge schlagen würde. Anna sehnte bereits die Rückkehr der Herzogin herbei und überlegte sich schon einen Notfallplan. „Der Prinz ist ein netter Mann aber er lässt sich zu schnell beeinflussen durch die Drows. Es wäre besser, wenn seine Frau wieder kommt -Prinzessin Sharmila. Da hat er Angst vor. Mehr Angst als vor den Drows.“, gestand die Kommandantin.
„Warten wir ab und hoffen wir, dass wir schnell reagieren, wenn es hart auf hart kommt.“, beendete ich den Verlauf dieses ernsten Gespräches. Canidio pflichtete mir bei. „Wir müssen alles gut in Augen behalten“, meinte Anna noch abschließend.
Darauf verließ Jules die Runde und ich machte einen kurzen Abstecher in die Büsche, um ein paar Pflänzchen zu düngen. Ich beeilte mich, um den weiteren Ablauf dieser Unterhaltung nicht zu verpassen. Aber es kam, wie es kommen musste: John hatte einen kleinen Seitenhieb parat und unterstellte mir, dass meine Schnelligkeit aus dem Volumen meiner Blase resultiere. Das konnte ich nicht so auf mir sitzen lassen und war drauf und dran den Hintern von John zu flambieren. Aber er schlug schnell einen thematischen Haken und fragte mich, wie mein Tag gewesen sei.
Ich beließ es bei einer Verwarnung und erzählte von den merkwürdigen Vorkommnissen in meinem Atelier - Gegenstände waren verrückt und einige Heilpflanzen beschädigt. Schnell ging das Rätselraten reihum, ob jemand sich vielleicht Zugang zu meinen Räumlichkeiten verschafft hätte. John beharrte erstaunlicherweise darauf, dass es womöglich eine Frau gewesen sein könnte, was natürlich die Verwunderung der anderen Beteiligten hervorrief.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung was wirklich passiert war. Erst am nächsten Morgen wurde das Unglück offensichtlich: Der Kristall war weg! Dabei hatte ich den Kristall gut getarnt als leere Flasche unter den Dielen versteckt. Wer auch immer dieser dreiste Dieb ist - ich werde ihm die Ohren lang ziehen und ... !!!
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