Freitag, 14. Januar 2022

Die Nacht- und Nebelaktion

Eine geheimnisvolle Geschichte verbreitete sich wie in Windeseile in Carima. Man munkelte in der einen Ecke was von „großer Gefahr, die in der Nacht über Carima hereinbrach“ und andere flüsterten sogar, dass ein „Dämon“ im Lande verweilen würde. Meinten sie damit etwa Nichneven? Nun, lauscht der Erzählung Panterrains und Ihr werdet es vielleicht erfahren ...

Mysteriöse Vorgänge zwischen Hafen und Schloss

In dunkler Nacht, heimlich und leise, damit niemand in Carima erwachte, verrichteten sie ihr Werk. Ein Gefährt, das so schwer war, dass die Steine des Kais und die Straßen Carimas unter dessen Gewicht ächzten.

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Schwitzende Männer, die das Gefährt zogen und schoben und dennoch keinen Laut von sich geben durften. Was sich auch immer in dem Gefährt befand, sie versuchten es heil zum Schloss zu bringen. Die Männer sprachen hinter vorgehaltener Hand, es sei ein Dämon unter der Plane und wenn jemand den Dämon ansähe, würde er zu Stein erstarren.

Vor dem Schloss angekommen, wichen selbst die Wachen zurück, nachdem man ihnen ein Pergament vorgezeigte hatte. Ein Passierschein oder ein Befehl? Keiner sagte etwas!

Nur eine Handbewegung der Wachen wies sie an, den Weg zum Schloss fortzusetzen. Die Brücke zum Schloss knirschte unter dem Gewicht, aber sie hielt ihm grade so noch stand. Selbst der Schlosshof schien unter dem Gewicht zu stöhnen.

An der Treppe angekommen, versuchten die Männer nicht zu stolpern oder gar unter das Gefährt zu kommen. Treppensteine barsten und splitterten unter dem Gewicht. Dennoch schafften es die Männer irgendwie, dieses Gefährt über die Treppe zu schaffen und in den Thronsaal, wo sie dann auch vor Erschöpfung zusammensackten.


Auch den Wachen im Thronsaal wurde das Pergament unter die Nase gehalten und fügten sich den Weisungen des Geistlichen und dem, den sie Paul nannten. Berta, die gute Seele aus der Schlossküche, und der Küchenjunge brachte den Männern Speis und Trank. Doch manche von ihnen waren so müde, dass nicht mal zu essen vermochten.

Nach etwas Ruhe rafften sich die Männer wieder auf! Die Wachen und die Männer, die das Gefährt verfrachteten hatten, bewachten nun dieses mit Argusaugen. Niemand sollte sehen, was sich unter der Plane befand. Auch Paul und der Pastor waren darauf bedacht, dass sich keiner am Gefährt zu schaffen machte.

Man hörte unter den Männern munkeln, dass der Pastor und die Nonne den Tross begleitet hatten, um sie mit ihren Gebeten vor was auch immer zu beschützen. Geflüster machte sich breit, dass sie auch am Tage des Herren zwischen der achten und der neunten Stunde auf der herzöglichen Audienz zugegen sein würden.

Was es auch immer sich unter der Plane verbarg ... es würde auf der Audienz enthüllt werden. Vielleicht war es ja ein Wesen, dass andere zu Stein erstarren konnte oder ein Dämon, der mit nur einem Blick zu töten vermochte? Man würde es erfahren ...

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