Mittwoch, 19. Januar 2022

Meerjungfrau im Netz!

Die gefangene Meerjungfrau hatte auf der Audienz für große Aufregung gesorgt. Erst hatte man nur gehört, dass ein gigantischer Kasten des Nachts heimlich in den Thronsaal geschleift worden war. Dann war von merkwürdigen Gestalten die Rede, die bis an die Zähne bewaffnet, den Tross begleitet hatten. Überall spekulierte man wild, doch es blieb nur beim Rätselraten.

Die Wende brachte dann der Küchenjunge. Neugierig, wie er war, hatte er sich an den Kasten herangeschlichen. Irgendetwas Seltsames hatte er aus dem Inneren vernommen. Aber sein Drang, die Wahrheit zu enthüllen, wurde mit einer deftigen Ohrfeige der Wache quittiert.

Der Bursche fühlte sich in seiner Ehre zutiefst gekränkt und machte aus seinem Scheitern eine wahre Abenteuergeschichte. Ein Monster hätte ihn mit feurigen Augen angeblitzt und sein schauerliches Knurren habe ihm regelrecht das Blut in den Adern gefrieren lassen.

Das Ungeheuer hätte sogar die Wache mit einem Blick veranlasst, ihm fast das Licht auszublasen! Nur mit knapper Not wäre er dem Mann entkommen und das blaue Auge wäre noch das Übrigbleibsel seines Überlebenskampfes. Den Angreifer hätte es dabei schlimmer erwischt ...

Greta, die ihre Möhrensuppe zum Schloss gebracht hatte, verbreitete die Sensation überall in der Stadt. Aber wie die Sache wirklich ausgegangen war, hatten wir auf der Audienz erfahren ...

Doch wie war die arme Kalhanii nur in die Finger dieser Halunken geraten?

Folgende Geschichte stammt aus der Feder von Hawanii (Panterrain). Sie erzählt die Hintergründe rund um das Schicksal der kleinen Meerjungfrau.

Auf der Pirateninsel

Auf der Pirateninsel vor Carima herrschte helle Aufregung! Was war passiert? Hatten sich Piraten mit ihresgleichen oder gar mit einem Königreich angelegt? NEIN! Sie hatten sich mit dem Meer selbst angelegt, indem sie eine Meerjungfrau gefangen hielten!

Alle nachfolgenden Bilder stammen von
Hawanii (Panterrain)

Als ihnen die Meeresbewohnerin in ihr Netz geschwommen war, konnten die Piraten ihr Glück kaum fassen! Noch niemand hatte je eine zu Gesicht bekommen und die Erzählungen aus der Vergangenheit hatte man schon längst ins Reich der Mythen und Legenden verbannt. Nur die raubeinigen alten Seebären beharrten fest darauf, schon einmal eine gesehen zu haben. Aber das war wohl mehr dem Alkohol geschuldet als wirklich der Wahrheit entsprechend. 

Es war an einem kühlen Tag, als ein Schiff gerade Kurs auf die Pirateninsel genommen hatte. Eine liebliche Stimme wurde über die Wellen mit dem Wind getragen und zog die Seeleute in ihren Bann. Alle lauschten gespannt und kein Laut war vom Schiff zu hören. Der Kapitän fackelte nicht lange und gab mit einem Handzeichen den Befehl, das Netz auszuwerfen. Und ehe man sich's versah, war die arme Meerjungfrau auch schon gefangen!

Doch sie hatten nicht damit gerechnet, wie gefährlich so eine Schönheit sein konnte ... Der wehklagende Gesang der Gefangenen lockte sämtliches Getier an. Die Piraten versuchten verzweifelt, ihr den Mund zu stopfen. Aber wer sich der Meerjungfrau auch nur mehr als zwei Schritte näherte, brach augenblicklich blutend zusammen und war daraufhin tot!

Um noch mehr Opfer zu verhindern, sperrten die Piraten sie in ein Gefährt mit einer Plane ein, um ihre Stimme zu dämpfen.

Alle Tiere des Meeres patrouillierten um die Insel herum - von der kleinen Makrele bis zum mächtigen Wal, sogar Riesen-Kraken, die mit einem Streich ein Schiff zerschmettern konnten.


Doch fraßen sie einander nicht. Hai,
Barsche und andere Jäger lauerten zwar auf Beute, aber dieses Mal machten sie auf die Inselbewohner Jagd. Die Piraten saßen ganz schön in der Patsche mit ihrem Fang. Freude wollte dabei so gar nicht aufkommen.


Ein Schiff mit der Meerjungfrau an Bord versuchte durch die Blockade zu kommen. Wale rammten das Schiff, Haie bissen die Taue durch und Riesen-Kraken umklammerten wütend das Schiff, sodass die Planken fast zerbarsten.



Jeder Pirat kämpfte ums nackte Überleben, aber einer solchen Übermacht waren sie nicht gewachsen. Verzweifelt versuchten sie die Blockade zu durchbrechen, gejagt von einer Meute unerbittlicher Meerestiere ...



Dieses Mal schien es so, als ob sich die wilden Gesellen übernommen hatten ... Doch irgendwie schaffen es die Piraten in den Hafen Carimas. Vielleicht war es dem Umstand zu verdanken, dass Getier das Leben der Meeresjungfrau nicht gefährden wollten und darum das Schiff nicht zerstörten.

Ein Handel wurde getätigt und ein Gefährt wechselte den Besitzer. Das Piratenschiff segelte unverzüglich los! Aber es war zu spät ... Die Meeresmeute erwartete die Piraten vor Carimas Hafen im offenen Meer und sie sollten nie mehr die Pirateninsel erreichen. Aber das ist eine andere Geschichte.





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