Sonntag, 6. September 2020

Die Grenzen des schlechten Geschmacks

 

„Guten Abend Canidio, was machst du denn hier so allein?“, fragte eine Gestalt, die am Atelier vorbei geschlichen war. Etwas irritiert sah ich aus dem Fenster und stapfte neugierig hinterher. Luba hatte sich in unsere Ecke verirrt und fand Canidio am Teich neben dem Atelier. Irgendwie war das seltsam. Die Leuchtturmwärterin war doch meist am Käsestand auf dem Marktplatz anzutreffen. War der Käse etwa ausverkauft?

Kaum war ich bei den beiden Damen angekommen, unterzog ich Luba einem Verhör und versetzte ihr wohl einen kleinen Horror mit meinem tollen Angebot. Im Leute vertreiben war ich wirklich gut.

Elyion Arai: Nanu.. was verschlägt Euch denn zu unserem Atelier? Braucht Ihr vielleicht eine Behandlung? *grinsend fragt*
Luba vomTurm: Oh, ich wollte mir nur noch etwas die Füsse vertreten, bevor ich auf den Leuchtturm muss.
Elyion Arai: Ach.. oh.. wie schade ... Aber wenn Ihr Euch mal nicht so gut fühlt. Ich könnte da Abhilfe schaffen ...
Canidio Arai: Na ich wüsste da jemanden, der sollte sich einer Behandlung unterziehen *leises sagt*
Luba vomTurm: Obwohl die Kommandantin auf Reisen ist, muss ich meinen Dienst trotzdem pünktlich antreten.
Elyion Arai: Ja, das kann ich verstehen.
Canidio Arai nickt leicht: das ist verständlich
Luba vomTurm: und Beschwerden hab ich zum Glück nicht.


Elyion Arai: Aber falls Ihr mal doch Hilfe braucht. Es könnte ja mal sein... vielleicht, möglicherweise... ich helfe gern.
Canidio Arai: Wir scheinen Glück zu haben *zwinkert Luba zu*
Luba vomTurm: Das ist sehr freundlich von euch.
Elyion Arai grinst breit bis über beide Ohren.
Luba vomTurm:  Jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss los. *geht*
Elyion Arai: Gute Nachtwache, verehrte Leuchtturmwärterin.
Canidio Arai nickt lächelnd: Sicher. Auf bald Luba.. hab eine ruhige Nachtwache
Elyion Arai: Ich glaube, sie ist froh nochmal davon gekommen zu sein. *schielt lachend zu Canidio*
Canidio Arai kichert los: Ja das denke ich auch.. sie hat wohl nicht mit dir hier gerechnet.


So schnell wie Luba die Beine in die Hand nahm, hatte ich sie nur selten flitzen sehen. Nach meinem großen Auftritt bei der Audienz, erwartete ich auch nicht, dass sich noch irgendwer bei mir blicken ließ, bis auf Nichneven natürlich. 

Ich scherzte noch darüber, die Egel im Teich frei zu lassen. Canidio schaute mich dabei ganz erschrocken an. Für einem Moment hielt sie es tatsächlich für bare Münze. Aber so gemein war selbst ich nicht. 

Just in diesem Augenblick platzte Sir Primus herein. Auf die Frage, ob wir nach den Fischen schauten, berichtete ich erneut von meinem angeblichen Vorhaben, die Egel im Teich auszusetzen. Doch zu lange wollte ich auch nicht als Unhold da stehen. Mit ein bisschen Fachwissen über Egel, stellte ich die Sache richtig. Man konnte Canidios Erleichterung deutlich im Gesicht ablesen.

Mit Primus hatte ich ja nun ein neues Opfer zum Piesacken gefunden. Dennoch war der Stadtverwalter ein ziemlich zäher Brocken und ein Naturtalent, wenns ums Herausreden ging. Er wusste schließlich, dass wir auch den Prinzen in unsere Finger bekommen wollten. Für Canidio war das Thema natürlich auch ein gefundenes Fressen.

Elyion Arai: Apropos Egel. *schielt zu Primus* Wann gedenkt Ihr mal bei mir vorbeizukommen, um wegen Eurem geplagten Rücken behandelt zu werden?
Primus Caproni: Meinem Rücken geht es bestens *schnell sagt*
Canidio Arai zieht eine Augenbraue hoch über Elyions Worte: Lennard sollte auch einmal her kommen.
Elyion Arai: Gut, dann komme ich direkt mal ins Schloß vorbei. Die Behandlung kann auch in Eurem Gemach stattfinden.
Primus Caproni schüttelt den Kopf: Mir fehlt nichts.
Canidio Arai: wenn es dir recht ist.. werde ich dir gerne dabei helfen mein Herz
Elyion Arai: Ich habe mich der Gesunderhaltung der Bevölkerung Carimas verschrieben und deswegen werde ich auch noch einmal direkt mit der Herzogin sprechen. Sie wird mir bestimmt Recht geben.
Primus Caproni: Aber der Prinz steht oft mit gebeugtem Kreuz da. Das mag davon kommen, dass er vor seinem Weib Katzbuckeln muss oder er hat einen Hexenschuss. Vielleicht ist auch deswegen sein Rücken so krumm?
Canidio Arai reibt grinsend die Hände als sie Primus hört.

 
Elyion Arai
verschränkt die Arme. "Im Gegensatz zu Euch war er schon einmal bei mir in Behandlung ... Also Canidio übernimmt das natürlich auch gerne. Unter ihren zarten Händen vergeht jede Verspannung.", muss sich mächtig zurückhalten nicht loszuprusten.
Canidio Arai nickt lächelnd: ihr werdet dabei denken, ihr wäret im Himmel Sir Primus.
Elyion Arai: Nach der Behandlung war er wie der junge Morgen. Das kann es also nicht sein.
Canidio Arai grinst leicht: Ja es scheint ihm gefallen zu haben.
Elyion Arai beißt sich auf die Zunge.

Primus war der festen Ansicht, er brauche keine Behandlung, wohl aber Sir Lennard. Für mich war klar, den würde ich nicht so leicht zu fassen kriegen. Aber irgendwie musste dem Halunken doch beizukommen sein? Ich führte also die Herzogin ins Feld. 

Doch leider Pech gehabt, darauf ging er partout nicht ein. Da half nur noch, Canidio als Trumpfkarte auszuspielen. Das klingt zwar ziemlich anrüchig, aber Canidio würde den Herrn eher durchwalken als verwöhnen. Der würde sie noch von ihrer besonders rabiaten Seite kennenlernen ... 


Primus Caproni schaut zum Himmel und schweift kurz grinsend ab: Ach da gibt es Einge, die mir bessern tun, glaubt mir.
Elyion Arai: Wie ich hörte, habt Ihr zwar schon eine Behandlung von ein paar kundigen Damen. Aber ich glaube, diese Teilbehandlung wird bei Euch auf Dauer nicht ausreichen ...
Canidio Arai presst die Lippen zusammen und nicht los zu lachen, glucksend sagt: Lulu
Primus Caproni: Ach, ich kann nicht klagen, Magus.

Ich hätte ja gern das Thema noch verfeinert, um Primus doch noch irgendwie herumzukriegen, aber ehe wir uns versahen, stürmte der Prinz zu unserer Gesprächsrunde mit einer fast genauso belanglosen Frage, wie Sir Primus:

Primus Caproni: Ah da ist ja Eurer Deliquent, äh Patient meinte ich.
Lennard vonLemond: Na schaut ihr nach fliegenden Fischen ??
Elyion Arai: Nach Egeln im Wasser. *lacht*
Canidio Arai holt kurz Luft: Wollt ihr nicht hier im See schwimmen gehen?
Lennard vonLemond verzieht das Gesicht: Ich dachte, die können nur saugen .... und sind Nichtschwimmer.
Elyion Arai: Die großen Dinger können Schimmen wie ein Fisch. Die finden Euch im Handumdrehen. *grinst*
Lennard vonLemond: Ha ha *lacht süssauer*
Canidio Arai leise zu Elyion sagt: Da kann doch Lennard gerne mal mit einem dieser Tiere üben... was meinst du?
Primus Caproni schüttelt sich: Das ist ja widerlich.

Elyion Arai: Ich kann es ja noch einmal gern wiederholen: Ich führe die Behandlungen auch im Schloß durch. Oder in dem Fall Canidio.
Lennard vonLemond: Wenn die voll mit Blut sind .... und das ist bekanntlich dicker als Wasser ... dann gehen unter wie ein U Boot
Canidio Arai: Wir nehmen... alles gerne zu euch ins Schloss mit
Elyion Arai: Die machen dann im Sand ein Nickerchen.

Das Thema „Blutegel“ war ja schon ziemlich derb. Man sah es Primus an. Der arme Mann war schon halb so grün wie das Gras unter seinen Füßen. Aber Sir Lennard setzte dem ganzen noch die Krone auf.

Primus Caproni: ((oh bitte hör auf, ich werde diese Horrorbilder nicht mehr los ))
Lennard vonLemond: Aaa ins Schloss !! Gute Idee .... dann bringt die gleich mal in die Küche !! ..... statt Escargot de fines herbes ... gibts dann die Blutegel.
Canidio Arai schüttelt den Kopf: Nein, erst müssen sie arbeiten *grinst leicht fies zu Lennard*
Elyion Arai: Das ist wohl kaum Euer Ernst?! Ich erinnere mich noch an den Aufstand, als ich Rattenfleisch in die Schloßküche bringen wollte ...

Zum Glück besitzen Canidio und ich einen starken Magen. Uns kann nichts so leicht erschüttern. Aber Sir Primus kämpfte schon damit, dass ihm das Abendessen nicht aus dem Gesicht fiel und selbst dem Prinzen wurde bei dem eigens angeschnittenen Thema übel. 


Primus Capronis Gesicht wird leicht grünlich.
Lennard vonLemond: Ja klar, Sir. Hab ja nicht gesagt, dass ICH die verkoste ....das muss der Primus übernehmen dann.
Elyion Arai: Keine Sorge, ich werde weder Rattenfleisch noch Egel an die Küche liefern. Aber wahrscheinlich werden es dieses Jahr ein paar mehr Kürbisse sein.
Canidio Arai schüttelt erneut den Kopf: Ein wenig Diät hat sicher noch keinem geschadet Lennard. 
Lennard vonLemond: Ahh sehr gut ..... Gemüse ist gesund ... das weiß auch die Frau Lehrerin
Primus Caproni schüttelt sich und murmelt leise: Ich kotze ihm gleich auf die feinen Stiefel ...
Canidio Arai reibt sich grinsend die Hände: ja darunter zählt auch Kohl. 
Lennard vonLemond muss auch würgen.
Canidio Arai lächelt zu Primus: Hier ist frische Luft und genügend Platz. 

Na das hätte gerade noch gefehlt! Es gab eine sichere Sache, wo selbst mir übel wurde: Der Geruch von frisch Erbrochenem. Dieser fantastische Duft verursachte unter Garantie ein Magenumstülpen!

Aber ich glaube, selbst das hätte Canidio in Kauf genommen, nur um Zeuge von diesem Spektakel zu werden, wie der Stadtverwalter dem Prinzen die Stiefel vollkübelt. 

Ich initiierte einen Themenwechsel, aber dann konnte ich mich trotzdem nicht zurückhalten und testete etwas ausgiebiger die Magenstärke meiner Gesprächspartner. 

Elyion Arai: Canidio macht übrigens auch Massagebehandlungen. Sie hat eine gute Knethand. Und Waltraud, die wischt eigentlich im Schloß, die hat Muskeln.. da wird jeder Muskel butterweich.
Canidio Arai nickt heftig und bewegt ihre Finger: Ja, ich sollte meine Finger auch mal wieder richtig ausgiebig bewegen. 
Lennard vonLemond stutzt: Oh das ist natürlich ein Angebot .... weibliche Knethände ... sind mir lieber als eklige Würmer. 
Primus Caproni geht einen Schritt zurück.
Elyion Arai: Warum wird Euch denn übel, Sir Primus? Etwa wegen Kürbisse?
Canidio Arai grinst nur.
Primus Caproni: Sicher nicht.
Elyion Arai: Hmm ... bei dem Gedanken an gebratene Würmer oder geschnetzelte Ratten wird mir nicht übel. Aber riecht mal, wenn ein Pferd an Deck kotzt und das Zeug dann im Wellengang über die Planken wandert.


Canidio Arai: Kürbissuppe ist sehr schmackhaft. 
Primus Caproni schüttelt sich: Was ist nur los mit Euch ...
Canidio Arai zu Elyion sieht: Ne, daran möchte ich sicher nicht riechen
Elyion Arai: Ihr habt eindeutig noch nicht genug erlebt ... Ihr habt Euch sicher nur in Eurer Schatzkammer eingeschlossen und Münzen aufgetürmt...
Lennard vonLemond: Ich hatte gerade ein köstliches Dinner .... mir kommts auch grad hoch.
Canidio Arai seuftzt kurz und leise zu Ely sagt: Sie haben wohl einen sehr empfindlichen Magen die Herren aus dem Schloss.
Lennard vonLemond nickt bestätigend zu Canidio: Sehr empfindsam ... und verwöhnt.


Da hatte ich die Herrschaften schon ziemlich erschüttert, aber das war mir noch nicht genug. Es passt ja bekanntlich immer noch eine Schippe oben drauf. 

Elyion Arai: Canidio und ich waren lange Zeit Heiler und da haben wir so manchem Soldaten, der an Blutvergiftung litt, den Arm abgenommen und den Stumpf in siedenen Öl gekocht. Nur so konnten sie überleben.
Canidio Arai: Na dann wird es Zeit, dass man dies ändert... würde ich sagen. 
Lennard vonLemond muss schlucken.
Canidio Arai zu Elyion sieht und nickt: Ja das stimmt leider.. mit der Zeit härtet man ab. 
Elyion Arai: Die Schreie dieser Männer würden Euch heute noch im Schlaf verfolgen.
Primus Caproni ´s Gesichtsfarbe wird immer grüner
Lennard vonLemond: das ist sehr .... derb ... solch eine Methode ... das Überleben auch nur die ganz harten ...
Canidio Arai: und der Geruch erst.. wenn das Fleisch am Körper zu fa ... *sprech es nicht weiter aus*
Primus Caproni: Das ist barbarisch.
Elyion Arai: Auf dem Schlachtfeld gibt es keine sanften Methoden. Da geht es um Leben oder Tod!
Canidio Arai: Wir haben den Rittern versucht wo wir nur können das Leben zu retten.

Das war definitiv die Spitze des schlechten Geschmacks. Sir Lennard versuchte schnell über irgendetwas anderes zu sprechen. Die neue Sparte war zwar auch nicht gerade anständig. Aber was will man machen, wenn einem nichts Besseres einfällt?

Lennard vonLemond: versucht vom Thema wegzukommen * ääähmmm ... sagt an ... hat sich den der Schmied schon gemeldet bei euch ??
Elyion Arai: Warum sollte sich der Schmied bei mir melden? *sieht schief drein*
Lennard vonLemond: vielleicht hat der Interesse an euren Kürbissen ... a la Schäferin Art zubereitet ... *zwinkert *
Canidio Arai zuckt leicht mit den Schultern: Ich habe den Schmied hier nicht gesehen *horcht auf irgend etwas war wohl anders geworden*
Elyion Arai sieht entrüstet drein und schlitzt etwas die Augen.
Lennard vonLemond: ich glaube je dicker und runder die sind um so mehr werden sie ihn begeistern.

Brendora Malic geht neugierig näher, um besser sehen zu können.
Anna Carlberg: Warum steht du da?

Plötzlich raschelte etwas im Busch und die Kommandantin kam Richtung Atelier gestapft. Damit war die derben Themen abgearbeitet und man konnte sich belangloseren Dingen widmen.


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