Montag, 21. September 2020

Ein Gespräch mit einer Drow

Einen kurzen Beitrag über die Begegnung am Marktplatz, hat auch der Stadtschreiber verfasst:




Eine hübsche Dame huschte über den Marktplatz, um die Bekleidungsgeschäfte näher zu inspizieren. Leider sprach sie nicht unsere Sprache und so blieb es nur bei einem kurzen Willkommen heißen. Aber es gab noch einen anderen Gast zu dieser späten Stunde, der mich ziemlich verwunderte. Eine Drowkriegerin stand friedlich bei Lady Anna, Prinz Lennard und Lady Nichneven. 

Noch einen Tag zuvor hatten sich Prinz und Drow mächtig in der Wolle und am nächsten Tag herrschte wieder Friede, Freude, Eierkuchen?! Das war mehr als seltsam! 

Elyion Arai: Guten Abend. Noch so spät soviel Trubel auf dem Marktplatz?
Emma.Silbermann: Vendui rivvil *grüßt den Magier*
Elyion Arai blickt in die Runde von einem zum anderen und bleibt bei Emma hängen, erstarrt etwas: Äh.. ja... gleichfalls.
Emma.Silbermann: Was so erschrocken ...Herr ...wie war doch gleich euer Name?
Elyion Arai: Elyion *knapp erwidert*
Lennard vonLemond lauscht amüsiert dem Dialog.
Emma.Silbermann: Herr Elyion, nun so überrascht eine Drow hier zu sehen?
Elyion Arai zieht die Brauen in die Höhe. "So friedlich vor allem."



Die Drow sah Quar ziemlich ähnlich, aber wie sich herausstellte, war sie nicht aus Nafredas Gefolge. Selbst wenn sie Schwestern gewesen wären, ähnelten sie sich nur rein äußerlich. Quar wollte alles und jedem einen Pfeil zwischen die Augen rammen. Aber diese Drow hier machte überhaupt keinen aggressiven Eindruck. Schon das allein war sehr ungewöhnlich.

Emma.Silbermann: Nun friedlich ja. Wie es scheint, seid ihr das nicht gewohnt, erklärt euch und warum euch so erschrocken habt!
Elyion Arai: Ihr seid wohl nicht von hier? *sieht Emma schief an* Das würde dann auch einiges erklären.
Emma.Silbermann: Nein ich bin nicht von hier, obwohl jemanden hier suche.
Elyion Arai: Aha... ja, verstehe. Wir hatten hier ein paar Sorgen mit ein paar  Leuten, die wohl Eurem Volk angehören. Verzeiht, wenn ich etwas vorsichtig reagiere.
Emma.Silbermann: Nun ich bin nicht beleidigt, sagen eher gewohnt, dass mir Argwohn und Abneigung entgegen schlägt.
Lennard vonLemond: Sie weiss Bescheid Magier ... *lächelt*
Emma.Silbermann nickt leicht.




Elyion Arai: Aha und wie hat dieser Herr hier reagiert, als er Euch sah? *zu Emma fragt und leicht dabei zu Lennard deutet*
Emma.Silbermann: Nicht so erschrocken wie ihr, eher höflich zwar vorsichtig aber höflich *kurz zu Lennard blicke*
Lennard vonLemond schaut zum Magier: Sir ... Ihr überrascht mich .... sollte ein gewisser Umgang sich auf eure Redewendungen ausgewirkt haben ?? *macht Seitenblick zur Nichneven dabei *
Lady Nichneven: *übersieht mit Absicht den Seitenblick des Prinzen*
Elyion Arai blitzt mit dem Blick zu Lennard herüber.
Lennard vonLemond: Ihr braucht mich nicht Herr zu nennen ... ihr kennt meinen Titel.


Natürlich war das Absicht, in Anwesenheit seiner Hoheit zu sprechen, als wäre er nicht da. Mir war klar, dass er auf diese kleine Unverfrorenheit ziemlich bissig reagieren würde. Aber nach Canidios Berichten war er in meinen Augen in seinem Ansehen einen deut tiefer gerutscht und ich ließ ihn das auch etwas spüren.

Die neue Drow stellte sich als „Emma“ vor und ich entschuldigte mich für meine Fehleinschätzung, wohin die Dame gehören würde. Ein bisschen Vorsicht konnte jedenfalls nicht schaden. Mit ein bisschen mehr Paranoia hätte ich angenommen, sie sei eine Späherin von Nafreda und würde sich wie ein „Wolf im Schafspelz“ unter die Menschen mischen.



Aber auf diese Idee würden die Drow niemals kommen! Ich erinnere mich noch dunkel, dass sich Nafreda vehement gegen die Anschuldigungen, die Schlossbewohner vergiftet zu haben gewehrt hatte. Sie meinte, dass man damit die Ehre der Drow in den Schmutz gezogen hätte. Diese Art von Hinterhältigkeit war eher eine menschliche Schwäche. Bei diesem Drama war in Wirklichkeit nur das Essen verdorben gewesen und einige adlige Mägen waren damit überfordert.

Emma berichtete von der Stadt Sshamat, aus der sie kam. Der Ort war mir dunkel noch in Erinnerung. Einzigartig unter den Drowsiedlungen. Sie war eine Handelsstadt, regiert von Zauberern. Die Priesterinnen von Lloth hatten dort nur wenig zu sagen. Das erklärte natürlich auch, wieso diese Drow so anders war.

Mitten im Gespräch griff der Prinz die Drow am Oberarm und verschwand mit ihr ein paar Meter weiter, um mit ihr etwas zu besprechen. Wer weiß, was der Herr da wieder am Aushecken war?! Leider konnte ich nicht verstehen, worüber sich die beiden unterhielten. Unterdessen informierte ich noch Lady Nichneven über die aktuellen Geschehnisse. Danach verschwand der Prinz Richtung Schloss und der Rest der Runde konnte etwas freier reden.

Anna Carlberg: Es ist schade, aber die Hilfe von den Elben können wir vergessen. Prinz Lennard ist nicht immer ein guter Diplomat! 
Emma.Silbermann nickt Anna zu.
Lady Nichneven: Worte allein machen keinen Feldzug.


Ich fragte in die Runde, ob man die Elbenkönigin schon über die Ereignisse am Hafen informiert hätte und Anna erklärte, dass Elamanu das wahrscheinlich schon längst übernommen hatte. So eine Sache bliebe sowieso nicht lange geheim. Die Kommandantin erklärte, dass man jetzt mehr Waren übers Land schaffen müsse. Emma, die Drow, warf noch ein, dass der Weg unbedingt gesichert werden müsse, damit Nafreda nicht noch mehr Ärger machte.

Aber scheinbar waren Elamanu und der Prinz wieder mal aneinander gerasselt und die Runde war sich einig, dass sich die Sache mit der Hilfe für die Zwerge und selbst die Sache mit dem Ersatzhafen auf der Kippe stand.

Elyion Arai: Aber es gibt ja auch eine hervorragende Lösung für das Problem. Die Lehrerin hatte die Idee. Man nennt es eine Schiffsrutsche. Damit wäre das Tor der Drow wirkungslos. Ich werde in Kürze eine Zeichnung davon anfertigen.



Die Idee mit der Schiffsrutsche blieb aber kommentarlos so stehen. Vielmehr war die Einschätzung des Prinzen von Interesse:

Anna Carlberg flüstert zu Sir Elyion: Du weißt doch, wie es geht zwischen Ela und Prinz Lennard ...  pfffff ...
Emma.Silbermann: Der Prinz scheint bei ihr keinen hohen Stellenwert zu genießen.
Lady Nichneven: Nicht wirklich. Es scheint eher so zu sein, als hersche da ein Interessenkonflikt.
Elyion Arai: Er ist etwas flatterhaft in seiner Art. Das macht ihn etwas schwierig einzuschätzen. Aber ich hoffe, er hat noch großes Potential, dass er bisher nicht zeigen wollte.
Emma.Silbermann verzieht den Mund "oh",  mehr tut und sagt nicht.
Lady Nichneven: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, nicht wahr?
Emma.Silbermann: Er scheint ein Mann der Worte nicht der Taten zu sein.
Lady Nichneven: Er scheint nur der Mann der Worte zu sein. *es sehr eindringlich sagt*
Emma.Silbermann: Oh.....verstehe.
Lady Nichneven: Selbst ein Kind mit einem Holzschwert hat mit mehr Tatendrang.
Anna Carlberg muss lachen, über das was Lady Nichneven da sagt.
Lady Nichneven schaut zu Anna: Ich habe doch recht?!
Anna Carlberg: Ich weiß, dass du recht hast. Das hat er heute an Ela sehen lassen.



Emma.Silbermann: Ich hoffe nur, dass "er" nicht im Falle eines Krieges euer Feldherr ist.
Lady Nichneven: Na zum Glück ist er nicht mein Feldherr *schelmisch grinsend sagt*
Elyion Arai verzieht die Miene, sagt lieber nichts.
Lady Nichneven: Da würde ich ja noch lieber Sir Eyion vorziehen
Emma.Silbermann sieht mitleidig in die Runde: Die wohl besser Alternative zu......*der Rest bleibt offen*
Anna Carlberg: Wir habe kaum noch Ritter in Carima. Die sind vor vielen Jahre zurück auf Wallfahrt nach Jerusalem gegangen und die Übrigen sind später auf die Suche nach Königin Linde gegangen. Wir haben nie wieder etwas von ihnen gehört.
Elyion Arai: Ich? Ich bin Pazifist! Ich greife nur ein wenn es wirklich unabdingbar ist!
Lady Nichneven: *schaut lachend zu Elyion* Ihr habt es begriffen.
Emma.Silbermann schüttelt den Kopf und hält sich die Hand vor Augen.



Anna schwang noch eine Rede über Diplomatie und wann es Zeit ist zuzuschlagen. Die anderen stimmten in das philosophische Gespräch voll mit ein. Vor allem Emma gab noch ein paar kleine Drowgeheimnisse preis ...

Anna Carlberg: Es ist immer gut erst zu reden.
Lady Nichneven: Oftmals. Eine Klinge sagt aber meist mehr als Worte.
Anna Carlberg: Und eine Umweg zu machen, wenn man den Streit so vorbei gehen lassen kann. Aber ab und zu muss man auch zeigen, dass man keine Angst hat. Und dann muss man zuschlagen.
Lady Nichneven: Zuviel Gerede schadet nur.
Anna Carlberg: Im Kampf muss man immer klüger sein.
Emma.Silbermann: Eine Illharess zu sein, heisst stärker zu sein, zu erobern, zu intrigieren, zu unterjochen und zu überleben. Eine Drow zu sein, heisst ständiger Kampf und niemals Schwäche zu zeigen. Das ist was eine Drow gelernt hat von klein auf.
Lady Nichneven: Der Stärkere muss aber nicht unbedingt siegreich sein. Ich kenne da einige, die das übersehen haben
Emma.Silbermann: Krieg und Strategie sind untrennbar verknüpft. Glaubt ihr, dass das eine Drow nicht lernt? Kampf und Krieg sind eins für eine Drow.
Anna Carlberg: Drows sind klüger.




Lady Nichneven: Das steht außer Frage. Aber siegreich zu sein, hat nichts mit Klugkeit zu tun, sondern mit Wissen.
Elyion Arai: Da muss ich widersprechen..
Lady Nichneven schaut zu Elyion.
Elyion Arai: Klugheit ergibt sich oft aus Wissen. Sonst würde man auch nur ein Buch sein. *grinst*
Anna Carlberg: Sehr richtig Sir Elyion.
Emma.Silbermann: Eine Illharess wird den Kampf eherr angehen wenn sie sich sicher glaubt, ihn auch zu gewinnen. Sie wird ärgern, Nadelstiche versetzen, aushungern, euch langsam ausbluten bis ihr nicht anders könnt als zu kämpfen.
Lady Nichneven schaut Elyion an: So? dann hätte ihr ja wohl kaum die letzten Bücher im Kontor lesen müssen * versucht Elyion einen Seitenhieb zu geben* ich hielt euch für klug *grinst dann*
Elyion Arai sieht Nichneven bissig an.
Lady Nichneven: *lächelt auf Elyions Reaktion*
Emma.Silbermann: Bücher sind hilfreich.
Lady Nichneven: Das ist richtig *Emma zustimmt*




Danach klang das Gespräch langsam aus. Anna wunderte sich noch darüber, wo Jules wohl abgeblieben sei, aber ich meinte nur, sie würde sicher bald wieder auftauchen ...

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